Asylstatistik November 2015

Bern-Wabern, 15.12.2015 - Im November 2015 wurden in der Schweiz 5691 Asylgesuche eingereicht (siehe auch Medienmitteilung vom 3. Dezember 2015), 941 mehr als im Oktober. Während die Zahl der Gesuche eritreischer Staatsangehöriger gegenüber dem Vormonat erneut deutlich sank, stieg die Zahl der Asylgesuche afghanischer und syrischer Staatsangehöriger. Die Situation bleibt sowohl in Europa als auch in der Schweiz angespannt.

Die wichtigsten Herkunftsländer von Asylsuchenden im November waren Afghanistan mit 2386 Gesuchen (+853), Syrien mit 991 Gesuchen (+370) und Irak mit 586 Gesuchen (+67). Die wichtigsten Gründe für die höheren Gesuchszahlen afghanischer Staatsangehöriger sind die anhaltende Instabilität im Herkunftsland sowie die angespannte Situation in wichtigen Erstaufnahme- und Transitstaaten. Die Zahl der Asylsuchenden aus Eritrea nahm im November im Vergleich zum Vormonat abermals ab, um 55 % auf 270 (−329).

Flüchtlingslage in Europa bestimmend

Im Vergleich zu Gesamteuropa verläuft der Anstieg der Asylgesuchszahlen in der Schweiz weiterhin moderat. Die Lage bleibt jedoch volatil. In den letzten Tagen waren die Eintritte von Asylsuchenden in der Schweiz leicht rückgängig. Kurzfristig sind jedoch verschiedene Entwicklungen möglich, was seriöse Prognosen verunmöglicht. Fest steht, dass die im Januar erstellte Prognose von 29 000 (± 2500) Asylgesuchen in der Schweiz für das Jahr 2015 deutlich übertroffen wird: im laufenden Jahr wurden bereits 34 653 Gesuche registriert. Für die Entwicklung in der Schweiz entscheidend sind die Migrationsbewegungen in ganz Europa und speziell auf dem Balkan.

Das SEM erledigte im Oktober 2365 Asylgesuche in erster Instanz. Dabei wurden 975 Nichteintretensentscheide auf Grundlage des Dublin-Abkommens gefällt, 454 Personen erhielten Asyl und 388 Personen wurden vorläufig aufgenommen. Die Zahl der erstinstanzlich hängigen Fälle stieg um 3454 auf 27 113 (+15 %).

Im November 2015 sind 784 Personen aus der Schweiz ausgereist oder wurden rückgeführt, 32 Personen weniger als im Vormonat. Die Schweiz hat bei 1338 Personen einen anderen Dublin-Staat um Übernahme angefragt, 222 Personen konnten in den zuständigen Dublin-Staat überführt werden. Gleichzeitig wurde die Schweiz von anderen Dublin-Staaten um Übernahme von 226 Personen ersucht. 49 Personen wurden der Schweiz überstellt.


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