Biologische Spitzenlabors für die Vereinten Nationen

Bern, 05.11.2015 - Die UNO hat die Mitgliedstaaten aufgefordert, Analyselabors zu bestimmen, welche die Überprüfung mutmasslicher Einsätze chemischer und biologischer Waffen unterstützen können. Vom 9. bis 11. November 2015 werden im Rahmen eines vom Labor Spiez organisierten internationalen Workshops die erforderlichen Massnahmen erörtert, um ein globales Netzwerk von Analyselabors auf dem Gebiet der biologischen Waffen einzurichten.

Auf Antrag eines UNO-Mitglieds ist der UNO-Generalsekretär autorisiert, Untersuchungen über einen vermuteten Einsatz chemischer und biologischer Waffen einzuleiten, wie etwa 2013 im Fall der Giftgaseinsätze in Syrien. Dieser so genannte United Nations Secretary-General’s Mechanism (UNSGM) stützt sich im Kern auf eine Liste von Experten und spezialisierten Labors, die von den Mitgliedstaaten bereitgestellt werden.

Defizite bei der Überwachung des B-Waffen-Verbots

Für ihre Erkundungsmission in Syrien stützte sich die UNO auf das Labornetzwerk der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW). Die designierten Labors der OPCW – darunter auch das Labor Spiez im Bundesamt für Bevölkerungsschutz BABS – sind international akkreditiert und werden jedes Jahr strengen Qualitätskontrollen unterzogen. Seit dem Inkrafttreten des Chemiewaffenübereinkommens 1997 haben diese Labors ihre Analyseverfahren validiert und Kriterien für die Meldung der Analyseergebnisse zur Identifizierung genau festgehalten. Aufgrund dieser strengen und unbestrittenen Qualitätskontrollen wurden die Ergebnisse der UNO-Erkundungsmission in Syrien auch politisch und wissenschaftlich uneingeschränkt akzeptiert.

Im Gegensatz zu den strengen Qualitätsstandards auf dem Gebiet der chemischen Waffen fehlen entsprechende Kontrollen im biologischen Bereich. Bei einer UNO-Mission zur Abklärung eines möglichen Einsatzes biologischer Waffen ist daher die Akzeptanz der Analyseergebnisse der beauftragten Labors nicht sichergestellt. Damit die Labors im Bereich der biologischen Waffen uneingeschränkt anerkannt werden, müssen sie dieselben hohen Anforderungen erfüllen wie im Bereich der chemischen Waffen.

Im Hinblick darauf startet das Labor Spiez vom 9. bis 11. November 2015 eine internationale Konferenzreihe, welche sich mit den Anforderungen an die Qualitätssicherung und Berichterstattung der Labors beschäftigt, mit dem Ziel, dass in Zukunft potenzielle Erkundungsmissionen der UNO auch im biologischen Bereich von Politik und Wissenschaft uneingeschränkt anerkannt werden.

Die Konferenz wird vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz BABS (Labor Spiez) zusammen mit dem Eidgenössischen Departement für Auswärtige Angelegenheiten (EDA) und dem Armeestab Internationale Beziehungen (IB V) organisiert.


Adresse für Rückfragen

Andreas Bucher
Information Labor Spiez
058 468 15 98


Herausgeber

Eidgenössisches Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport
http://www.vbs.admin.ch

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