Der Schweizer Pavillon an der Expo Milano 2015: über zwei Millionen Besucherinnen und Besucher wurden angezogen von einer klaren Botschaft über die nachhaltige Entwicklung

Bern, 30.10.2015 - Am Tag, bevor die Expo 2015 in Milano ihre Tore schliesst, hat Bundesrat Didier Burkhalter den Schweizer Pavillon und die Pavillons der benachbarten Staaten besucht. Im Durschnitt hatte der Pavillon täglich 11 400 Besucherinnen und Besucher. Die mit Lebensmitteln gefüllten Türme des Pavillons regten sie zum Nachdenken über ihr Konsumverhalten an. Der Schweizer Pavillon fiel durch seine überzeugenden Inhalte auf. Die Schweiz präsentierte sich an der Expo 2015 Italien und der Welt als offenes und solidarisches Land, das sich seiner Verantwortung im Ernährungsbereich bewusst ist. Die Expo Milano hat 21 Millionen Besucherinnen und Besucher angezogen.

Die Weltausstellung in Mailand, die am 1. Mai eröffnet wurde und unter dem Motto «Den Planeten ernähren. Energie für das Leben» stand, endet nach sechs Monaten intensiver Auseinandersetzung mit dem Thema. Der Schweizer Pavillon verzeichnete 2,1 Millionen Besucherinnen und Besucher, was einem Tagesdurchschnitt von 11 400 Personen entspricht. 70 % davon kamen aus Italien, 20 % aus der Schweiz und 10 % aus anderen Ländern. Einer Umfrage bei den Besucherinnen und Besuchern des Schweizer Pavillons zufolge hatten 20 % nach dem Besuch des Schweizer Pavillons eine positivere Wahrnehmung der Schweiz. Als Grund dafür wurden die Inhalte und insbesondere das Konzept, die Idee und die durch die Türme transportierte Botschaft genannt.

Der Schweizer Pavillon erhielt den Preis der internationalen Zeitschrift «Exhibitor Magazine» für die beste Interpretation des Expo-Themas. Nebst diesem Preis erhielt die Ausstellung «Wasser für Europa» der Gotthard-Partnerkantone eine besondere lobende Erwähnung. In einer vom Corriere della Sera durchgeführten Umfrage schnitt der Schweizer Pavillon bezüglich Inhalte am besten ab.

Der Besuch der Türme des Schweizer Pavillons bot den Besucherinnen und Besuchern ein ganz spezielles Erlebnis. Die Türme mit vier Etagen wurden zu Beginn der Expo 2015 mit vier Produkten gefüllt (Kaffee, Apfelringe, Salz und Wasser). Die absenkbaren Plattformen der Türme des Schweizer Pavillons gaben viel zu reden. Das Konzept konfrontierte die Besucher sowohl auf realer als auch auf emotionaler Ebene mit ihrer Beziehung zu Ressourcen mittels der Begriffe Mangel und Überfluss. Die übrig gebliebenen Produkte werden der Fondazione Banco Alimentare übergeben, die sich für die Verwertung überschüssiger Nahrungsmittel und deren Verteilung an karitative Organisationen einsetzt.

«Der Schweizer Pavillon diente der Schweiz als Plattform, um dem Publikum und den internationalen Medien die Stärken der Schweiz in den Bereichen Innovation, sprachliche und kulturelle Vielfalt, internationale Zusammenarbeit und Solidarität zu veranschaulichen», unterstreicht Botschafter Nicolas Bideau, Leiter von Präsenz Schweiz, die im EDA für die Teilnahme der Schweiz an Weltausstellungen verantwortlich ist. «Mit ihrer Einfachheit hat die Message der Türme das Expo-Thema ‹Den Planeten ernähren. Energie für das Leben› genau getroffen: Die Zukunft einer nachhaltigen Entwicklung ist eine Frage des Gleichgewichts. Unsere Zukunft hängt von unserer Fähigkeit ab, ein Gleichgewicht zu finden zwischen der individuellen und der kollektiven Verantwortung, zwischen der Privatinitiative und dem Allgemeinwohl, zwischen der Bekämpfung des Hungers und der Biodiversität, zwischen dem Zugang zu den Ressourcen und dem Umweltschutz.»

Die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) zeigte dem Publikum die wichtige Funktion der modernen Technologien auf, die den Kleinbauern Zugang zu grundlegendem Wissen verschaffen, um ihre Produktivität zu steigern und ihr Einkommen zu verbessern. Mit einer App und dem interaktiven Spiel Plant Doctor Game konnten die Besucherinnen und Besuchern in die Rolle eines Kleinbauern schlüpfen, der die Krankheiten seiner Pflanzen bekämpfen muss, um seine Ernte zu retten und seine Familie zu ernähren. Ein konkretes Beispiel der Herausforderungen, mit denen 500 Millionen Kleinbauern jeden Tag konfrontiert sind, die zwei Drittel der Weltbevölkerung ernähren. Das interaktive Spiel wurde von Plantwise entwickelt, einem Partner der DEZA.

Zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter von Bundes-, Kantons- und Gemeindebehörden haben den Schweizer Pavillon besucht: sämtliche Mitglieder des Bundesrates im Rahmen von offiziellen Tagen zu den Themen bilaterale Beziehungen, Ernährungssicherheit, Nachhaltigkeit und humanitäre Hilfe oder im Rahmen von Privatbesuchen; die Bundeskanzlerin, die Präsidenten der beiden Räte sowie 60 Mitglieder der Räte. Auch 50 Mitglieder der Kantonsregierungen und über 160 Mitglieder der Kantonsparlamente statteten dem Schweizer Pavillon einen Besuch ab.

Sehr beliebt beim Publikum waren die Ausstellung der vier Gotthard-Partnerkantone (Graubünden, Tessin, Uri und Wallis) zum Thema Wasser, die Ausstellungen der Partnerstädte Basel, Genf und Zürich, die interaktive Ausstellung von Nestlé, die Installation zur Neuen Eisenbahn-Alpentransversale (NEAT) und die spielerische Installation von Schweiz Tourismus. Die Schweizer Agrarbranche nutzte die Plattform, um Schweizer Lebensmittelspezialitäten zu präsentieren und dem Publikum die Leistungen der Landwirtschaft zu erklären.

Dank der Partnerschaft zwischen öffentlichem und privatem Sektor konnten zahlreiche Schweizer Unternehmen ihre Bekanntheit und Präsenz in Italien erhöhen. Im Schweizer Pavillon fanden 81 Werbeveranstaltungen von Wirtschaft und Tourismus statt, an denen über 5000 Wirtschaftsvertreter teilnahmen. Dies bot ihnen die Möglichkeit, ihre Beziehungen zu Italien zu festigen und ihre Präsenz in Italien auszubauen. Auch die öffentlichen und privaten Partner des Schweizer Pavillons nutzten diese Plattform für zahlreiche Networking-Veranstaltungen mit Kunden und Tourismusveranstaltern.

Die Sponsoring-Bilanz des Schweizer Pavillons ist mit einem Gesamtbeitrag von 9,3 Millionen Franken positiv: 6,5 Millionen Franken in Bargeld und 2,8 Millionen Franken in Form von Produkten. Die eidgenössischen Räte hatten 2012 den Kredit zur Teilnahme der Schweiz an der Expo 2015 in der Höhe von 23,1 Millionen Franken genehmigt, wovon ein Drittel von privaten und öffentlichen Sponsoren finanziert werden musste.

«Der Schweizer Pavillon dankt den zahlreichen Sponsoren  des öffentlichen und privaten Sektors und den Fachämtern des Bundes für die hervorragende Zusammenarbeit. Dank dem vielfältigen Kulturprogramm der Partner des öffentlichen Sektors konnten wir den Besucherinnen und Besuchern den kulturellen Reichtum und die Mehrsprachigkeit der Schweiz näherbringen», hielt Manuel Salchli, Leiter des Schweizer Pavillons, fest.

Der Schweizer Pavillon in Zahlen (1. Mai bis 30. Oktober 2015):

• Gesamtbesucherzahl im Schweizer Pavillon: 2,1 Millionen

• Durchschnittliche Besucherzahl pro Tag: 11 400

• Anzahl Artikel, die in Italien, in der Schweiz oder in anderen Ländern erschienen sind: 1650, was einem Marktwert von 5,5 Millionen Franken entspricht

• Anzahl Journalistinnen und Journalisten, die im Schweizer Pavillon empfangen wurden: 1800 (Italien 67 %, Schweiz 17 %, übrige Welt 16 %)

• Anzahl Interaktionen übers Internet: 165 Millionen; über 39 000 Fans

• Die sozialen Medien des Schweizer Pavillons gehören zu den am häufigsten besuchten sozialen Medien der Expo 2015

• Die drei am meisten bestellten Menüs im Restaurant: 1. Pizzoccheri aus dem Puschlav (7090); 2. Fondue Moitié-Moitié (6850); 3. Kalbsgeschnetzeltes nach Zürcher Art mit Rösti (4600)

• Das am meisten bestellte Take-away-Menü: Walliser Raclette AOP (50 000 Portionen, 5 Tonnen Walliser Raclette AOP)

• Schokolade-Workshop:365 Workshops; 9125 Teilnehmerinnen und Teilnehmer; 225 000 Kakaobohnen

• Anzahl der Anlässe, die im Schweizer Pavillon durchgeführt wurden: 921, 103 000 Teilnehmer

•  Anzahl Führungen: über 1000, über 20 000 Teilnehmer

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