Runder Tisch bestimmt Handlungsfelder zum Transport von Sportfans

Bern, 20.10.2015 - Auf Einladung von Bundesrätin Doris Leuthard haben sich heute in Bern Vertreter des Bundes, der Kantone und Städte, der Transportunternehmen sowie von Vereinen und Fanvereinigungen zu einem Austausch über die Fantransporte getroffen. Ziel des Runden Tisches war es, einen Überblick über die laufenden Anstrengungen zu erhalten und das weitere Vorgehen festzulegen. Damit wird ein Auftrag des Parlaments umgesetzt. Dieses hatte Gesetzesänderungen zum Transport von Sportfans zurückgewiesen und den Bundesrat beauftragt, mit den betroffenen Kreisen andere Lösungen zu finden.

Der Nationalrat hatte in der Herbstsession 2014 eine Vorlage zu den Fantransporten an den Bundesrat zurückgewiesen. Mit der Gesetzesänderung wären Sport-Fangruppen verpflichtet worden, statt des fahrplanmässigen öffentlichen Verkehrs spezielle Fanzüge oder Fanbusse zu benutzen. Zudem hätten Sportklubs durch die Einführung einer Haftungsbestimmung unter gewissen Voraussetzungen für Schäden in die Pflicht genommen werden können, die ihre Fans verursachen.
Das Parlament beauftragte den Bundesrat nach der Rückweisung, mit den betroffenen Kreisen nach anderen Lösungen zu suchen. Bundesrätin Doris Leuthard, Vorsteherin des Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK), initiierte in der Folge nach Rücksprache mit dem Vorsteher des Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) den heute in Bern durchgeführten Runden Tisch zu den Fantransporten. 

Der Austausch diente dazu, einen Überblick über die laufenden Anstrengungen zu erhalten und das weitere Vorgehen festzulegen. Daran teilgenommen haben nebst den Verantwortlichen des Bundes Vertreter der Kantone und Städte, der betroffenen Verbände, von Fussballklubs und Fanvereinigungen sowie Vertreter der Transportunternehmen. Die SBB unterstrich dabei, dass sich die Situation bei den Fan-Transporten nicht verbessert hat und nach wie vor ein Gefahrenpotenzial für Kunden und Mitarbeitende besteht.

Die Teilnehmer des Runden Tischs verständigten sich auf folgende Handlungsfelder:

• Gemeinsames Reporting zu den Fantransporten: Damit soll sichergestellt werden, dass Ereignisse einheitlich beobachtet und erfasst werden.
• Klubspezifische Projekte: Die Swiss Football League startet gemeinsam mit der Fanarbeit Schweiz klubspezifische Projekte, um massgeschneiderte Lösungen zu finden.
• Vorbilder im Ausland: Die Swiss Football League evaluiert mit weiteren Beteiligten Best-Practice-Ansätze im Ausland und prüft, ob diese in die klubspezifischen Projekte einfliessen könnten.
• Einheitliche Anwendung des Hooligan-Konkordats: Die Bewilligungsbehörden von Kantonen und Städten streben eine einheitliche Anwendung des Hooligan-Konkordats an. Dies betrifft unter anderem Auflagen zum Transport der Fans.
• Eisenbahn: Die SBB wird unter Einbezug der Betroffenen prüfen, ob beim verwendeten Rollmaterial und bei den Betriebskonzepten Verbesserungen möglich sind.

Die Teilnehmer des Runden Tisches beschlossen, den Austausch im Hinblick auf die Saison 2016/17 weiterzuführen und sich in einem Jahr erneut zu treffen, um die Fortschritte zu analysieren.


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