Tierversuchsstatistik 2005 - markante Zunahme der Tierzahlen

Bern, 29.06.2006 - Im letzten Jahr wurden deutlich mehr Versuchstiere eingesetzt als im Vorjahr (+ 10,6 %). Gegenüber 1983 bedeuten die 550 505 Tiere eine Abnahme um 72 %. Abgenommen hat demgegenüber die Anzahl schwer belasteter Versuchstiere. Für Kosmetika wurden auch 2005 keine Tiere eingesetzt.

Gemäss der heute veröffentlichten Tierversuchsstatistik 2005 wurden im vergangenen Jahr 550 505 Tiere verwendet – das sind 52 719 Tiere oder 10,6 % mehr als im Vorjahr. Dieser erneute Anstieg liegt im internationalen Trend. Ausschlaggebend ist die Zunahme bei den Mäusen (+60 000), teilweise bedingt durch die gentechnisch veränderten Mäuse (+13 000). Neben dem Wachstum in der Grundlagenforschung fällt die ausgeprägte Zunahme von Qualitätsprüfungen von Hormonpräparaten auf (+23 000 Tiere).Gesunken ist hingegen die Belastung der Versuchstiere: Schweren Belastungen ausgesetzt waren 3,5 % der Tiere (2004: 4,5 %). Die schwerbelastenden Versuche dienten insbesondere der Entwicklung und Prüfung neuer Medikamente (Tropenkrankheiten und andere) sowie toxikologischen Abklärungen (v.a. Oekotoxikologie mit Fischen).

Für Kosmetika wurden 2005 wiederum keine Tiere gebraucht. Zwei Drittel der Versuchstiere wurden in der Industrie eingesetzt, ein knappes Drittel an Hochschulen und Spitälern. Bei über 90 % der in bewilligungspflichtigen Tierversuchen eingesetzten Tieren handelte es sich um Nagetiere wie Mäuse, Ratten, Hamster oder Meerschweinchen. Weiter wurden Fische, Kaninchen, verschiedene Haustierarten, Affen, Geflügel und Amphibien verwendet.

Im Berichtsjahr waren 2414 kantonale Tierversuchsbewilligungen gültig (gleich wie 2004). 744 Bewilligungen wurden neu erteilt, wovon zwei Drittel mit Auflagen; 5 Gesuche wurden abgelehnt. Das Bundesamt für Veterinärwesen BVET als Oberaufsichtsbehörde hat bei 17 Bewilligungen (2,3 %) weitere Präzisierungen angefordert oder Teile der Versuche beanstandet, hingegen wurde in keinem Fall Beschwerde gegen eine kantonale Bewilligung eingelegt.
In nichtbewilligungspflichtigen (nicht belastenden) Tierversuchen wurden insgesamt 153 745 Tiere eingesetzt (2004: 187 968). Diese Gruppe von Versuchen umfasst grösstenteils das Töten von Tieren zur Organ- oder Gewebeentnahme sowie Fütterungsuntersuchungen bei grossen Geflügelherden.

Die ausführliche Tierversuchsstatistik 2005 kann auf der Website des BVET unter
«Tierschutz / Tierversuche» abgerufen werden: 
(www.bvet.admin.ch/tv-statistik/Jasta-05/D/Index.html )


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