Studie zu den Auswirkungen des Ausbaus auf der Gotthard-Eisenbahnachse

Ittigen, 28.09.2015 - Mit der Eröffnung des Gotthard-Basistunnels und des Ceneri-Basistunnels wird die Nord-Süd-Achse gestärkt. Die Auswirkungen dieser Grossbauwerke auf den Personen- und Güterverkehr sowie auf die Raumentwicklung werden untersucht. Dazu führt das Bundesamt für Raumentwicklung (ARE) gemeinsam mit dem Bundesämtern für Verkehr (BAV), Strassen (ASTRA) und Umwelt (BAFU) sowie mit den Kantonen Tessin und Uri ein Monitoring durch. Das heute veröffentlichte Trendszenario skizziert, wie sich die neue Eisenbahnachse möglicherweise auf die Kantone Uri und Tessin auswirkt, und dient als Basis für das Monitoring.

Im Laufe der nächsten Jahre werden auf der Gotthard-Eisenbahnstrecke neue Grossbauwerke in Betrieb gehen: 2016 der Gotthard-Basistunnel und voraussichtlich 2020 der Ceneri-Basistunnel. Zudem wird auf der Gotthardachse ein durchgehender Vier-Meter-Korridor für den Schienengüterverkehr realisiert. Die neuen Infrastrukturwerke werden die Verkehrsströme und die Raumentwicklung in den Kantonen Tessin und Uri stark beeinflussen. Das Monitoring Gotthard-Achse (MGA) dient dazu, die Veränderungen detailliert zu erfassen und zu interpretieren. Es ist Teil der Studienreihe «Räumliche Auswirkungen der Verkehrsinfrastrukturen (EIT)», in deren Rahmen bereits die Auswirkungen anderer Verkehrsinfrastrukturen nach deren Inbetriebnahme analysiert wurden, zum Beispiel der Lötschberg-Basistunnel und die A4 durch das Knonauer Amt. Das Monitoring Gotthard-Achse soll unter anderem Aufschluss darüber geben, ob die Ziele des Tessiner Raumentwicklungskonzepts Città Ticino erfüllt werden. Um die Auswirkungen besser deuten zu können, werden die ersten Daten bereits vor und während der Inbetriebnahme der neuen Eisenbahn-Gotthardachse erhoben.

Das heute veröffentlichte Trendszenario Gotthard-Achse (TGA) skizziert die möglichen Auswirkungen der neuen Eisenbahnachse auf die Kantone Uri und Tessin, insbesondere beim Personen- und Güterverkehr sowie bei der Umwelt und der räumlichen Entwicklung. Beim Personenverkehr ist eine markante Zunahme von eintägigen Reisen und Wochenendreisen zu erwarten. Beim Güterverkehr dürfte der Anteil der Schiene steigen. Zudem dürfte die neue Achse zu einer Konzentration der wirtschaftlichen Tätigkeiten auf zentral gelegene und gut erreichbare Standorte führen.  

Das Monitoring Gotthard-Achse (MGA) in Kürze 
Das Projekt MGA umfasst drei Phasen: vor Inbetriebnahme der beiden Basistunnel (Phase A), nach Inbetriebnahme des Gotthard-Basistunnels (Phase B) und nach Inbetriebnahme des Ceneri-Tunnels und des 4-Meter-Korridors (Phase C). Mit den Arbeiten des Projekts MGA-A wurde die Firma Rapp Trans AG (Zürich) beauftragt, die ihrerseits mit CSD Ingegneri SA (Lugano und Altdorf), Urbass fgm (Manno), sowie Planteam S AG (Luzern) zusammenarbeitet. Träger des MGA sind die Bundesämter für Raumentwicklung (ARE), für Verkehr (BAV), für Strassen (ASTRA) und für Umwelt (BAFU) sowie die Kantone Tessin und Uri. 

Im Gegensatz zu den bisherigen Untersuchungen zu den räumlichen Auswirkungen der Verkehrsinfrastrukturen (EIT) umfasst das MGA nicht bloss eine nachträgliche, sondern auch eine vorgängige Analyse der Inbetriebnahme der neuen Gotthard-Eisenbahnachse. Zudem untersucht das MGA nebst den Auswirkungen auch den Nutzen in Hinblick auf die Strategien der beteiligten Akteure (Bund, Kantone, Gemeinden). Dazu zählt die Frage, ob sich die neue Achse im Sinne des Raumkonzepts Schweiz auswirkt, sich also mit den räumlichen Zielen und Strategien deckt, auf die sich Bund, Kantone und Gemeinden vor knapp drei Jahren geeinigt haben. Das MGA formuliert am Ende jeder Etappe Empfehlungen für die Akteure der Raumentwicklung und der nachhaltigen Mobilität. 


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