Der Bundesrat genehmigt den Bericht über die Buch- und Verlagsförderung in der Schweiz

Bern, 28.06.2006 - Der Bundesrat genehmigt den Bericht über die Buch- und Verlagsförderung in Erfüllung des Postulats 04.3643 von Nationalrätin Vreni Müller-Hemmi. Der Bericht analysiert die Situation des Buchmarktes in der Schweiz und vergleicht die Massnahmen in unserem Land mit denjenigen anderer europäischer Länder. Die Situation des Buchmarktes in der Schweiz wird als gesund und stabil beurteilt.

Am 2. Dezember 2004 reichte Nationalrätin Vreni Müller-Hemmi ein Postulat zur Buch- und Verlagsförderung ein, das vom Bundesrat einen Bericht über die Situation des Buch- und Verlagswesens verlangte. Das zuständige Eidgenössische Departement des Innern (EDI) hat den Bericht dem Bundesrat vorgelegt, der ihn heute genehmigt hat.

Die Situation des Buchmarktes in der Schweiz wird als gesund beurteilt. Der in Verlagen und Buchhandlungen erwirtschaftete Umsatz mit Büchern ist zwischen 1996 und 2004 stabil geblieben. Einige Verlage und Buchhandlungen mussten zwar geschlossen werden, doch dies vor allem in den Gebieten, wo ihre Dichte am höchsten war. Es handelte sich somit um eine durchaus mit andern Wirtschaftszweigen vergleichbare Strukturanpassung. Die Entwicklung des schweizerischen Buchmarktes widerspiegelt die Konjunkturverzögerung zwischen 2000 und 2001, die sich auf die spezifischen Gegebenheiten der Branche niederschlug. Die Branche folgte dem gesamten Markt und kann somit als stabil bezeichnet werden. Das Produktionsniveau der Titel in der Schweiz ist im Übrigen ähnlich wie in andern europäischen Ländern von vergleichbarer Grösse (Österreich, Schweden, Finnland). Pro Jahr werden rund 300 neue literarische Werke von in der Schweiz lebenden Autorinnen und Autoren verlegt.

Der Bericht des EDI stützt sich auf eine Auftragsstudie des IPMZ (Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung) der Universität Zürich über die Entwicklung des Buchmarktes in der Schweiz. Sie bietet einen Überblick über die Literaturförderung in der Schweiz und erhebt zum ersten Mal Daten über die Förderungsmechanismen des Bundes (BAK, Pro Helvetia, Nationalfonds) und der Kantone. Weiter beschreibt sie die verschiedenen Literaturförderungen im Ausland und stellt die österreichischen, französischen, niederländischen und schwedischen Modelle vor.

Die Studie des IPMZ schlägt vor, das Lesen von Büchern zu fördern und die Attraktivität des Buchs in der Schweiz zu steigern, um auf diese Weise den Kreislauf der Buchwirtschaft zu beschleunigen. Zu diesem Zweck empfiehlt sie Massnahmen zur Vermarktung von kulturellen Büchern. Die Verlage und Buchhandlungen sowie die Literaturhäuser und Literaturveranstaltungen könnten von diesen Massnahmen zur Unterstützung des Marketings profitieren. Der Bericht des EDI beurteilt diese Massnahmen als interessant, er macht ihre Umsetzung jedoch von zwei Bedingungen abhängig: Zum einen sollen diese Förderungsformen die Konkurrenz auf dem Buchmarkt nicht beeinflussen, zum andern sollen sie keine negativen Auswirkungen auf die Bundesfinanzen haben. Der gegenwärtige Zustand der Bundesfinanzen erlaubt nur dann die Entwicklung neuer Massnahmen, wenn diese die Ausgaben des Bundes nicht zusätzlich belasten.


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Marimée Montalbetti, Sektion Kultur und Gesellschaft des Bundesamtes für Kultur; Tel. 031 324 98 23, E-mail: marimee.montalbetti@bak.admin.ch



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