Nachhaltiges Ernährungssystem bedingt umfassende Forschung

Bern, 25.06.2015 - Das Ernährungssystem steht global und national vor grossen Herausforderungen. Eine vom World Food System Center der ETH Zürich erstellte Foresight-Studie zeigt auf, wo prioritär geforscht werden sollte, um ein nachhaltiges Schweizer Ernährungssystem zu erreichen. Die Studie betont auch die Wichtigkeit einer kohärenten Weiterentwicklung der Politik in den Sachbereichen mit Schnittstellen zum Ernährungssystem.

Bundesrat Johann N. Schneider-Ammann hat heute an der Expo Milano an einem von der Schweiz und der Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) organisierten Anlass die zukünftigen Herausforderungen genannt, die für die Gewährleistung der Ernährungssicherheit im Vordergrund stehen. Dazu gehören die knapper werdenden Ressourcen, insbesondere der fruchtbare Boden, der Klimawandel oder das globale Bevölkerungswachstum. Welches die Herausforderungen für ein nachhaltiges Ernährungssystem sind und wie man ihnen begegnen kann, zeigt eine Studie, die das World Food System Center der ETH Zürich im Auftrag des Bundesamts für Landwirtschaft (BLW) erarbeitet hat. In der Studie werden Erkenntnisse aus einer umfassenden Literaturrecherche mit Ergebnissen aus Interviews und einer online-Umfrage kombiniert, die mit Stakeholdern der Schweizer Land- und Ernährungswirtschaft durchgeführt wurden.

Die Nachhaltigkeit des Schweizer Ernährungssystems kann laut Studie dann verbessert werden, wenn es gelingt, mit einem systemorientierten Ansatz die Wissenslücken in den folgenden Themenbereichen zu schliessen:

  • Effiziente Nutzung natürlicher Ressourcen wie Land, Boden, Wasser, Nährstoffe, Energie, Stoffe und Biodiversität auf allen Ebenen (Ökosysteme, Arten, genetische Ressourcen);
  • Entwicklung von kohärenten politischen Rahmenbedingungen im Bereich der nationalen wie der internationalen Politik;
  • Nachhaltige Ernährung;
  • Bereichs- und Sektor-übergreifende Forschung im Ernährungssystem, die die Einflussfaktoren, Mechanismen und Auswirkungen entlang und zwischen den Lebensmittel-Wertschöpfungsketten bearbeitet.

Die Studie zeigt aber auch, dass nicht nur die Forschung in der Pflicht steht. Auch die Politik muss aktiv werden und Sachbereichs-übergreifend kohärente Rahmenbedingungen schaffen, damit sich das Schweizer Ernährungssystem erfolgreich entwickeln kann. Nur so wird gewährleistet, dass das Ernährungssystem auch in der Zukunft die gewünschten Leistungen wie Ernährungssicherheit, Umweltqualität und gesellschaftliches Wohl bereitstellen und gleichzeitig wettbewerbsfähig bleiben kann.

Die Erkenntnisse aus der Studie werden in die Weiterentwicklung der Agrarpolitik sowie in das Forschungskonzept Land- und Ernährungswirtschaft 2017-2020 einfliessen.


Adresse für Rückfragen

Simon Briner, Bundesamt für Landwirtschaft BLW, Tel. +41 58 462 58 71
Nina Buchmann, Präsidentin World Food System Center der ETH Zürich; Tel. +41 44 632 39 59



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Bundesamt für Landwirtschaft
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