Kinder und Jugendliche sind sportbegeistert

Bern, 11.05.2015 - Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 19 Jahren treiben auch ausserhalb des Sportunterrichts in der Schule viel Sport. Das zeigt der Kinder- und Jugendbericht der Studie «Sport Schweiz 2014», in der die Sportaktivität und das Sportinteresse der Schweizer Bevölkerung untersucht wurde.

Nicht weniger als 3249 Kinder und Jugendliche haben in der Studie bereitwillig zu ihrem Sportverhalten, ihren Sportwünschen und ihrem Bewegungsverhalten Auskunft gegeben. Zählt man alle Sportaktivitäten neben dem obligatorischen Sportunterricht zusammen, kom-men die 10−14-Jährigen auf durchschnittlich 6,6 Stunden Sport pro Woche; die 15−19-Jährigen auf 5,6 Stunden.

Leicht rückläufig

Im Vergleich zu der Studie von 2008 treiben die Jugendlichen heute etwas weniger Sport. Bei den 10−14-Jährigen ging der Durchschnittswert der sportlichen Aktivitäten von 7,3 auf 6,6 Stunden zurück; bei den 15−19-Jährigen innerhalb von sechs Jahren von 6,1 auf 5,6 Stunden. Am deutlichsten zeigt sich der Rückgang bei den sehr Aktiven (über 10 Stunden Sport pro Woche), wobei nicht der Sport im Verein oder an der Schule zurückgeht, sondern die ungebundenen Sportaktivitäten. Die Sportaktivität der Jugendlichen nimmt nach dem 13. Lebensjahr kontinuierlich ab.

Sport hat positives Image

Auf sämtlichen Altersstufen betreiben junge Männer mehr Sport als junge Frauen. 14% der 10−14-Jährigen und 20 Prozent der 15−19-Jährigen bezeichnen sich als Nichtsportler. Die meisten Nichtsportler sind aber nicht überzeugte Sportmuffel, denn auch sie haben ein posi-tives Sportbild. Für die momentane Inaktivität machen sie die fehlende Zeit geltend. Ge-samthaft hat der Sport bei den Jugendlichen ein sehr positives Image.

Trend zu mehr Sportarten

In den letzten sechs Jahren hat der Trend, mehrere Sportarten nebeneinander zu betreiben, weiter zugenommen. Bei den Knaben ist Fussball weiterhin die klare Nummer 1. Bei den Mädchen sind Tanzen, Turnen und Schwimmen am beliebtesten. Mit zunehmendem Alter verschieben sich die Sportartenpräferenzen: man konzentriert sich auf weniger Sportarten, bleibt aber polysportiv. Betrachtet man die Sportwünsche der Jugendlichen, dürfte sich der Trend, verschiedenste Sportarten nebeneinander zu betreiben, noch verstärken. Fussball, Tanzen, Kampfsport und Fitnesstraining wurde von den Jugendlichen besonders häufig als Wunschsportart genannt. «Das Ausprobieren von immer neuen Sportarten führt aber nicht dazu, dass die Jugendlichen mehr Sport machen – eher im Gegenteil», sagt dazu Markus Lamprecht, Mitautor der Studie.

Spass, Fit sein und Kollegen

Auf die Frage nach den Gründen, wieso sie Sport treiben, wurden als wichtigste Sportmotive Spass haben, fit und trainiert sein sowie gute Kolleginnen und Kollegen genannt. Vor allem für junge Männer ist auch der Leistungsvergleich wichtig. Wer an Wettkämpfen und Sportevents teilnimmt, zeichnet sich durch eine überdurchschnittliche Sportaktivität aus. BASPO-Direktor Matthias Remund: «Soziale Faktoren wirken sich entscheidend auf die Sportaktivität aus.“

Weitere Fakten in Kürze

• Die 10–14-Jährigen auf dem Land treiben mehr Sport als die 10–14-Jährigen in der Stadt, später glei-chen sich die Unterschiede aus
• Kinder von Eltern mit hoher Bildung und gutem Einkommen treiben überdurchschnittlich viel Sport
• Unabhängig vom sozialen Status färbt die Sportbegeisterung der Eltern auch auf die Kinder ab
• In der Deutschschweiz wird mehr Sport getrieben als in der französischen und italienischen Schweiz
• Jugendliche mit Migrationshintergrund machen weniger Sport als Schweizer Jugendliche
• Wer in jungen Jahren regelmässig und häufig Sport treibt, ist in der Regel Mitglied in einem Sportverein
• 62 Prozent der 10−14-Jährigen und der 43 Prozent der 15−19-Jährigen sind Mitglied in einem Sportverein
• Kameradschaft, regelmässiges Training und Wettkämpfe sind wichtige Argumente für eine Vereinsmitgliedschaft
• Bei älteren Jugendlichen verliert der Verein etwas an Bedeutung, der ungebundene Sport wird wichtiger
• Der Sportunterricht und der freiwillige Schulsport motivieren zum ausserschulischen Sporttreiben

 

Die Daten der Studie «Sport Schweiz 2014» bieten eine wissenschaftliche Grundlage für sportpolitische Entscheide. Die Befragung wurde vom Bundesamt für Sport BASPO gemein-sam mit Swiss Olympic, der bfu – Beratungsstelle für Unfallverhütung, der SUVA und dem Bundesamt für Statistik koordiniert und finanziert. An der Erhebung waren auch die Schwei-zer Wanderwege, SchweizMobil und Antidoping Schweiz sowie verschiedene Kantone und Städte beteiligt.
Die Planung, die wissenschaftliche Begleitung der Befragung sowie die Auswertungen und die Berichterstattung hat das Observatorium Sport und Bewegung Schweiz (c/o Lamprecht & Stamm Sozialforschung und Beratung) in enger Zusammenarbeit mit seinen Trägern und Partnern übernommen. Das LINK Institut führte die repräsentative Telefonbefragung und die anschliessende Online-Befragung durch.


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Christoph Lauener
Leiter Kommunikation BASPO
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