Invalidenversicherung - Zahlen und Fakten 2014: IV-Neurenten stabilisieren sich, mehr berufliche Eingliederung

Bern, 01.05.2015 - Die Zahl der jährlich neu zugesprochenen IV-Renten hat sich seit 2003 halbiert und hat sich seit 2012 bei 14‘000 stabilisiert. Die Zahl der laufenden IV-Renten ist weiter gesunken, im Vergleich zum Vorjahr um 2 Prozent auf 225‘700 gewichtete Einheiten. Dabei ist gemäss einer Datenanalyse keine wesentliche Verlagerung von der Invalidenversicherung zur Sozialhilfe feststellbar. 2014 hat die IV erneut mehr Massnahmen zur beruflichen Eingliederung durchgeführt. Ausserdem hat sie letztes Jahr in 540 Fällen einen Versicherungsmissbrauch nachgewiesen.

2014 wurden 14‘200 gewichtete Neurenten (Summe der ganzen Renten und der Anteile der Teilrenten; Schweiz und Ausland) zugesprochen. Die Zahl der Neurenten hat seit dem Höchststand 2003 (28‘200) innert zehn Jahren um rund 50 Prozent abgenommen und hat sich seit 2012 auf der Höhe von 14‘000 jährlichen Neurenten stabilisiert. Im Januar 2015 registrierte die IV 225‘700 gewichtete laufende Renten. Das sind 4‘100  oder 2% weniger als im Vorjahr und entspricht einer Abnahme um 12 Prozent gegenüber dem Höchststand von 257‘500 im Januar 2006.

Kein wesentlicher Verlagerungseffekt von der IV zur Sozialhilfe

Trotz der Halbierung der Anzahl IV-Neurenten innert zehn Jahren lässt sich keine wesentliche Verlagerung vom Leistungssystem der IV in jenes der Sozialhilfe feststellen. Das hat eine aktualisierte Analyse der Daten von Personen ergeben, die sich 2004 bis 2011 bei der IV neu angemeldet hatten. Es wurde geprüft, inwiefern sie vor und nach der IV-Anmeldung Sozialhilfe bezogen, und zwar abhängig davon, ob sie schliesslich eine IV-Rente, eine andere IV-Leistung oder keine IV-Leistung bezogen.

Deutlich mehr Massnahmen zur beruflichen Eingliederung

Im Gegensatz zu den sinkenden Neurentenzahlen hat die IV seit 2008 jährlich deutlich mehr Massnahmen zur beruflichen Eingliederung durchgeführt. Von 2002 bis 2014 hat sich das Verhältnis von Personen mit Neurenten zu Personen, die Massnahmen zur beruflichen Eingliederung erhalten, mehr als umgekehrt. Diese Zahlen spiegeln die grundlegende Neuausrichtung der Invalidenversicherung von einer Renten- zu einer Eingliederungsversicherung wider. Die vorhandenen Zahlen bestätigen den Erfolg der Eingliederungsmassnahmen, auch wenn zur längerfristigen Wirkung umfassende Daten noch ausstehen.

Erfolgreiche Bekämpfung des Versicherungsmissbrauchs in der IV

Die IV hat im vergangenen Jahr in 540 von 2‘310  abgeschlossenen Verdachtsfällen Versicherungsmissbrauch nachgewiesen. In der Folge werden nun umgerechnet 390 ganze Renten weniger ausbezahlt. Dies bedeutet hochgerechnet eine Einsparung von insgesamt rund 144 Mio. Franken.  


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