Verkehr auf den Schweizer Nationalstrassen hat erneut zugenommen

Bern, 02.04.2015 - 2014 wurden auf den Nationalstrassen 26,890 Milliarden Kilometer zurückgelegt. Das sind 1,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Zugenommen haben erneut die Staus. Vertreter des Bundesamts für Strassen (ASTRA) erläuterten heute auf der Baustelle des Chillon-Doppelviaduktes, was der Bund unternimmt, um auch bei laufenden Arbeiten Staus möglichst zu vermeiden. Bundesrätin Doris Leuthard wies auf die Bedeutung guter Verkehrsnetze hin. Aufgrund der starken Beanspruchung steigen die Kosten für Unterhalt und Betrieb der bestehenden Strecken. Der vom Bundesrat beschlossene Nationalstrassen- und Agglomerationsverkehrsfonds (NAF) sichert die dafür nötigen Mittel und ermöglicht es, Engpässe zu beseitigen.

Im vergangenen Jahr legten alle Fahrzeuge auf den schweizerischen Nationalstrassen 26,890 Milliarden Kilometer zurück. Das sind 1,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Dies geht aus den Verkehrsflusszahlen 2014 hervor, die das ASTRA heute an einer Medienkonferenz am Chillon-Doppelviadukt bei Montreux präsentiere. Die Anzahl Staustunden erhöhte sich um 4,6 Prozent auf 21‘509 Stunden. Im Vorjahr lag die Zunahme bei 3,4 Prozent. Für 85 Prozent der Staus sind Verkehrsüberlastungen verantwortlich (18‘395 Stunden / plus 7 Prozent). Staus wegen Unfällen und Baustellen gingen wie im Vorjahr zurück - wobei vor allem Staus wegen Baustellen stark reduziert werden konnten (minus 32 Prozent). Das ASTRA wird seine Anstrengungen zur Stauverhinderung fortsetzen.

Aufgrund der starken Nutzung steigen die Kosten für den Unterhalt und Betrieb des Nationalstrassennetzes. Bundesrätin Doris Leuthard wies anhand der Sanierung des Chillon-Doppelviadukts darauf hin, wie wichtig es ist, für den Substanzerhalt die nötigen Mittel zur Verfügung zu stellen. Der Chillon-Doppelviadukt gilt als eines der spektakulärsten Bauwerke des Nationalstrassennetzes. Er verbindet die Region von Vevey/Montreux mit der Rhone-Ebene. Das imposante Bauwerk ging 1969 in Betrieb und wird heute von täglich 55‘000 Fahrzeugen benutzt.

Der Verkehr hat seit 1990 auf diesem Abschnitt um rund 40 Prozent zugenommen. Zu Spitzenzeiten sind dort 7500 Fahrzeuge pro Stunde unterwegs. Aufgrund der gestiegenen Belastung und des Alters des Bauwerks wurde eine umfassende Sanierung nötig. Diese Arbeiten laufen seit 2012 und werden in diesem Jahr abgeschlossen. Der Aufwand beträgt rund 70 Millionen Franken. Im Rahmen der Sanierung werden unter anderem der Belag und die Abdichtungen ersetzt, die Beton-Korrosion mit dem Einbau eines Faserbetons behoben und die Stützpfeiler verstärkt sowie Bordüren und Leitplanken erneuert.

NAF sichert Substanzerhalt und Engpassbeseitigung

Mit dem Nationalstrassen- und Agglomerationsverkehrsfonds (NAF) kann die Finanzierung der Nationalstrassen und der Bundesbeiträge für Agglomerationsprojekte langfristig gesichert werden. Die Mittel fliessen zum einen in Unterhalt und Betrieb. Auf den Nationalstrassen gibt es rund 3000 Brücken und rund 240 Tunnels; viele von ihnen müssen wegen ihres Alters bald saniert werden, zahlreiche Abschnitte sind über 40 Jahre alt. Die Mittel fliessen zum anderen in den Ausbau. Die Projekte werden analog zur Bahn im Strategischen Entwicklungsprogramm Nationalstrassen (STEP Nationalstrassen) zusammengefasst und etappenweise umgesetzt. STEP Nationalstrassen enthält Projekte mit einem Investitionsvolumen von 16 Milliarden Franken. Sie umfassen die Module 1, 2 und 3, die bisher im Programm Engpassbeseitigung (PEB) enthalten waren, sowie die Netzergänzungen "Umfahrung Morges" und die "Glatttalautobahn", die ins Nationalstrassennetz aufgenommen werden sollen. Damit kann mit der Planung zur Behebung der beiden gravierenden Engpässe begonnen werden. Der Bundesrat hat die NAF-Botschaft im Februar zuhanden des Parlaments verabschiedet.

Investitionen 2015

Der Bund investiert 2015 insgesamt 1,95 Milliarden Franken in das Nationalstrassennetz: 1,24 Milliarden werden für den Ausbau und Unterhalt des bestehenden Netzes eingesetzt, 630 Millionen gehen im Rahmen der Netzvollendung in neue Abschnitte und 75 Millionen fliessen in Projekte zur Beseitigung von Engpässen. Diese Gelder werden hauptsächlich in die Vorarbeiten für den Sechsspur-Ausbau der Nordumfahrung Zürich (A1) investiert. Das Bauprogramm 2015 wurde im März publiziert.


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