Volkszählung wird mit Monitoring zum Zusammenleben in der Schweiz ergänzt

Bern, 11.02.2015 - Der Bundesrat führt ein Monitoring-Instrument ein, um rassistische und diskriminierende Tendenzen in der Schweiz langfristig und systematisch zu erheben. Es wurde vom Eidgenössischen Departement des Innern (EDI) im Auftrag des Bundesrats in den letzten Jahren in einem Pilotprojekt zusammen mit Amtsstellen aus fünf Departementen entwickelt. Die Daten werden in Zukunft durch das Bundesamt für Statistik erhoben.

Der Bundesrat möchte aussagekräftige Informationen darüber, wie gut die Menschen in der Schweiz zusammenleben und wo der gesellschaftliche Zusammenhalt gestärkt werden muss. Er hat entschieden, ein Erhebungsinstrument für rassistische und diskriminierende Tendenzen einzuführen. Ziel der neuen Umfrage ist, Trends frühzeitig zu erkennen, deren Ursachen zu analysieren und die Wirkung von
gesellschaftspolitischen Massnahmen überprüfen zu können.

Das Monitoring besteht aus einer Befragung, die im Zweijahresrhythmus vom Bundesamt für Statistik (BFS) im Rahmen der Omnibuserhebung des 2010 neu eingeführten Volkszählungssystems durchgeführt wird. In den Zwischenjahren werden vertiefte Untersuchungen in spezifischen Lebensbereichen, wie zum Beispiel der Arbeitswelt, vorgenommen. Die Umfragen erfassen die Haltungen sowohl der Schweizerinnen und Schweizer als auch der in der Schweiz lebenden Ausländerinnen und Ausländer. Das BFS ergänzt damit die Datengrundlage für das
bereits bestehende Indikatorensystem zur Messung der Integration der Bevölkerung mit Migrationshintergrund. Die neue Umfrage wird mit den
bestehenden Ressourcen durchgeführt.

Das Umfrageinstrument erlaubt es, gesellschaftliche Entwicklungen in wichtigen Bereichen wie Rassismus, Antirassismus, Muslimfeindlichkeit, Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit und Intoleranz zu verfolgen. Dabei werden Haltungen nicht aufgrund einer einzigen Antwort bestimmt, sondern anhand von Antwortgruppen. Eine Einstellung wird nur dann als rassistisch oder antisemitisch eingestuft, wenn jemand mehrmals und systematisch entsprechende Einzelaussagen macht. Des Weiteren zeigt das Instrument auch auf, wie die Befragten im Laufe der Zeit das Ausmass und die Wirkung der gesellschaftspolitischen Massnahmen einschätzen.

Der Bundesrat hat 2007 das Eidgenössische Departement des Innern (EDI) damit beauftragt, das Umfrageinstrument zu erarbeiten. Es wurde von der Fachstelle für Rassismusbekämpfung (FRB) des EDI und dem Forschungsinstitut gfs.bern in Zusammenarbeit mit Ämtern und Kommissionen aus fünf Departementen und im Austausch mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern entwickelt. Dabei wurden in einem Pilotprojekt in den Jahren 2010, 2012 und 2014 Befragungen mit je 1000 Schweizerinnen und Schweizern sowie 700 Ausländerinnen und Ausländern durchgeführt. Der Bundesrat nahm von diesen Resultaten Kenntnis.

Präsentation Pilotprojekt

Das Pilotprojekt wird an einer Medienkonferenz präsentiert, am: Donnerstag, 12.2.2015, 10 Uhr, im Käfigturm, Marktgasse 67, 3003 Bern.

       


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Markus Binder, Pressesprecher EDI, 058 463 39 77


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