Nationales Treffen zur Förderung der Lohngleichheit im öffentlichen Sektor

Bern, 19.01.2015 - Regierungsmitglieder von Gemeinden, Kantonen und Bund der ganzen Schweiz haben heute in Bern über die Lohngleichheit von Frau und Mann in der öffentlichen Verwaltung und im öffentlichen Beschaffungswesen diskutiert. Sie haben Handlungsbedarf festgestellt und best practices ausgetauscht.

„Die öffentliche Hand muss bei der Förderung der Lohngleichheit von Frau und Mann Vorbild sein", sagte Bundesrat Alain Berset zur Eröffnung des Arbeitstreffens. Der Vorsteher des Eidgenössischen Departements des Innern EDI möchte, dass Bund, Kantone und Gemeinden ihr Engagement intensivieren und damit ein klares Signal an alle Arbeitgeber aussenden.

Im öffentlichen Sektor verdienten Frauen im Jahr 2012 gemäss Bundesamt für Statistik 13,6 Prozent weniger als Männer. 2010 betrug der Lohnunterschied in der Privatwirtschaft 18,9 Prozent. Davon sind rund 60 Prozent durch objektive Faktoren zu erklären, rund 40 Prozent jedoch nicht begründbar und daher diskriminierend.

Der Präsident der Konferenz der Kantone KdK, der Walliser Staatsrat Jean-Michel Cina, sagte, er werde die Kantone für die Förderung der Lohngleichheit sensibilisieren. Das EDI wird die Kantone und Gemeinden in ihrem Engagement weiterhin unterstützen, mit Instrumenten wie dem gratis Selbsttest-Tool Logib, Ausbildungsangeboten für die Fachkräfte sowie der Zusammenarbeit bei den Lohnkontrollen im öffentlichen Beschaffungswesen.

Als Grundlage für die Gespräche diente ein Bericht der Hochschule für öffentliche Verwaltung IDHEAP über die Kontrolle der Lohnpraxis in den Kantonen und Städten. Darin geben 64 Prozent der kantonalen und kommunalen Verwaltungen an, die Lohnpraxis zu überprüfen oder demnächst eine Überprüfung vorzunehmen. Kontrollen im öffentlichen Beschaffungswesen sind dagegen seltener. Solche nehmen 11 Verwaltungen (16 Prozent) vor. Die Interkantonale Vereinbarung über das öffentliche Beschaffungswesen (IVöB) schreibt vor, dass der Grundsatz der Gleichstellung von Frauen und Männern auch bei der Vergabe von öffentlichen Aufträgen zu befolgen ist. An der online-Umfrage haben 22 von 26 Kantonen und 47 von 137 Städten mit mehr als 10‘000 Einwohnerinnen und Einwohnern teilgenommen.

 


Adresse für Rückfragen

Nicole Lamon, Kommunikationschefin EDI, Tel. 078 756 44 49

Sylvie Durrer, Direktorin, Eidgenössisches Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann EBG, Tel. 079 216 50 27

Christophe Koller, Projektleiter Universität Lausanne – IDHEAP, Geschäftsleiter ESEHA, Tel. 078 606 20 11



Herausgeber

Generalsekretariat EDI
http://www.edi.admin.ch

Eidg. Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann
https://www.ebg.admin.ch/de

https://www.admin.ch/content/gov/de/start/dokumentation/medienmitteilungen.msg-id-55947.html