Völkerrechtstag 2014 – Bundespräsident Didier Burkhalter fordert die Jugendlichen auf, den Erwachsenen die Welt zu erklären

Bern, 11.11.2014 - Die Direktion für Völkerrecht (DV) des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) führte am Dienstag, 11. November 2014, ihren traditionellen Völkerrechtstag in Bern durch. Die diesjährige Veranstaltung war dem Thema Jugend und Völkerrecht gewidmet. Bundespräsident Didier Burkhalter betonte in seiner Ansprache die Verantwortung der Erwachsenen gegenüber den Jugendlichen und rief diese auf, aktiv mitzureden.

Über 100 Personen nahmen am Völkerrechtstag der DV im Grossratssaal des Kantons Bern teil: Juristen, Rechtsprofessoren, Studierende, Beamte und Parlamentsmitglieder. Dieses Jahr setzte die DV neue Akzente: Die Referate und Diskussionen richteten sich nicht nur an Spezialisten, sondern auch an Schüler, Studierende und Lehrlinge, die im Saal des Berner Kantonsparlaments zahlreich zugegen waren.

Bundespräsident Didier Burkhalter hob in seiner Ansprache das Engagement der Schweiz für die Förderung und Entwicklung des Völkerrechts hervor und betonte, dass ihm daran gelegen sei, die Interessen der Jugendlichen in diesem Kontext zu berücksichtigen und zu wahren. Er erinnerte daran, dass die UNO-Kinderrechtskonvention, die die Schweiz im Februar 1997 ratifiziert hat, ein zentrales Instrument ist, das auf dem Grundsatz beruht, dass Kinder nicht Objekte, sondern Subjekte mit eigenen Rechten sind. Bei gegenwärtig 194 Vertragsstaaten ist dies das am breitesten ratifizierte UNO-Menschenrechtsübereinkommen überhaupt, so Didier Burkhalter.

Nach wie vor tun sich allerdings viele Staaten schwer, Kinder als vollwertige Rechtssubjekte anzuerkennen. Die Möglichkeiten für Kinder, ihre Rechte auf internationaler Ebene einklagen zu können, sind beschränkt, wie Didier Burkhalter bedauernd feststellte. Er appellierte an die Erwachsenen, die Bedürfnisse und Erwartungen der jungen Generation zu berücksichtigen, und rief diese dazu auf, aktiv mitzureden. Bundespräsident Burkhalter erinnerte in seiner Ansprache daran, dass Jugendliche vollwertige und engagierte Akteure in der Gesellschaft sind, wie die jüngste Friedensnobelpreisträgerin, Malala Yousafzai, mit ihrem Einsatz für das Recht auf Bildung eindrücklich bewiesen hat. Die jungen Menschen haben alles Recht, von den heutigen politischen Verantwortungsträgern jede Anstrengung einzufordern, um den künftigen Generationen eine sichere, freie und prosperierende Welt zu übergeben, so Didier Burkhalter.

Bundespräsident Burkhalter erwähnte in seiner Ansprache auch, dass die Schweiz dieses Jahr das 40-Jahr-Jubiläum der Ratifikation der Europäischen Menschenrechtskonvention feiert. Aus diesem Anlass präsentierte er eine speziell für Jugendliche konzipierte Broschüre mit Erklärungen zur Vorgeschichte der Ratifikation.

Unter den Gastreferenten befand sich Carol Bellamy, die ehemalige Direktorin der UNICEF. Sie sprach über den Schutz und die Förderung der Rechte junger Menschen auf universeller Ebene. Helen Keller, Richterin am Europäischen Menschenrechtsgerichtshof, befasste sich mit dem Kinder- und Jugendschutz in der Spruchpraxis des Strassburger Gerichts.

Am Völkerrechtstag der DV fand zudem eine Podiumsdiskussion mit den Jugendlichen statt. Die Teilnehmenden diskutierten über ihr Verständnis des Völkerrechts, ihre Erwartungen und die Folgen für ihren Alltag. Vier junge Politikerinnen und Politiker beteiligten sich am Gespräch: Fabio Bongiovanni, Gemeinderat und Neuenburger Grossrat, Béatrice Haeny, Neuenburger Grossrätin, Aline Trede, Nationalrätin, und Nadine Masshardt, Nationalrätin.

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