Lehrstellenbarometer: Lehrstellenmarkt stabil

Bern, 30.10.2014 - Wie bereits die April-Erhebung vermuten liess, hat das Lehrstellenangebot bis August 2014 weiter zugenommen (+ 14'500). Im Vergleich zum Vorjahr haben die Unternehmen allerdings 1000 Lehrstellen weniger angeboten und 500 weniger vergeben. Gleichzeitig hat auch die Zahl der offen gebliebenen Lehrstellen von 8500 im Jahr 2013 auf 8000 abgenommen. Das zeigen die Hochrechnungen des Lehrstellenbarometers, die das LINK-Institut im Auftrag des Staatssekretariates für Bildung, Forschung und Innovation SBFI erstellt hat.

Per August 2014 hat das hochgerechnete Gesamtangebot an Lehrstellen gegenüber dem Vorjahr um 1000 auf 94'500 Stellen abgenommen. Davon haben die Unternehmen 86'500 Lehrstellen (2013: 87'000) vergeben. Weitere 8000 Ausbildungsplätze (2013: 8500) waren am Stichtag 31. August 2014 noch offen. Die Betriebe hoffen, davon in diesem Jahr noch 2500 (2013: 1500) besetzen zu können. Am meisten Lehrstellen sind in den technischen Berufen und im Bereich Dienstleistungen unbesetzt geblieben. Hauptgrund für unbesetzte Lehrstellen sind nach Angabe der Betriebe vor allem ungeeignete Bewerbungen.

Hochgerechnet 93'000 Jugendliche zwischen 14 und 20 Jahren bekundeten in der diesjährigen Befragung Interesse an einer beruflichen Grundbildung, 500 weniger als im Vorjahr. Das Lehrstellenangebot übersteigt somit insgesamt die Nachfrage; die Grundvoraussetzung für einen funktionierenden Lehrstellenmarkt ist erfüllt. Von den befragten Jugendlichen, die 2014 vor der Ausbildungswahl standen, sind hochgerechnet 76'000 in eine berufliche Grundbildung eingetreten – 2000 mehr als im Vorjahr. Der Rest verteilt sich auf Jugendliche, die eine Vorbereitung auf eine berufliche Grundbildung beginnen, Jugendliche, die eine allgemeinbildende Schule beginnen, und Jugendliche, die eine Zwischenlösung oder etwas anderes machen. Gleich wie im Vorjahr, hatten 6% bis zum Stichtag am 31. August noch keine Lösung gefunden.

Die Anzahl Jugendlicher, die sich im laufenden Jahr vor der Ausbildungswahl befanden und sich für das nächste Jahr für eine Lehrstelle interessieren oder bereits eine Zusage für eine Lehrstelle für 2015 haben („Warteschlange“), ging in den letzten Jahren kontinuierlich zurück. Sie umfasst nun noch 13'500 Personen (Vorjahr 16'500). Zu Zeiten des Lehrstellenmangels hatte sie hochgerechnet 24'500 erreicht (2007).

Das Lehrstellenbarometer wird jährlich zweimal (im April und im August) erstellt. Für die Hochrechnungen dieses Sommers wurden vom 19. August bis 13. September 2568 Jugendliche im Alter von 14 bis 20 Jahren telefonisch befragt. Der statistische Vertrauensbereich liegt für diese Stichprobe bei +/- 2 Prozent. Auf Seiten der Unternehmen wurden 5878 Betriebe mit mindestens zwei Mitarbeitenden schriftlich angefragt; 5517 nahmen an der Befragung teil. 1932 dieser Betriebe bieten Lehrstellen an. Der statistische Vertrauensbereich liegt bei dieser Stichprobe bei +/- 2,3 Prozent.


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