Erster Bericht der WHO zur Suizid-Prävention

Bern, 04.09.2014 - Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gibt erstmals einen Überblick über die Häufigkeit von Suiziden weltweit und über die Präventionsmassnahmen in den einzelnen Ländern. Auch in der Schweiz ist Suizid eine häufige Todesursache; Bund und Kantone wollen sich deshalb mit einem Aktionsplan engagieren.

2012 wurden in der Schweiz 972 Suizide verübt. In dieser Zahl nicht eingerechnet sind die rund 350 durch Sterbehilfeorganisationen assistierten Suizide. Die Suizidrate bei Männern ist rund dreimal so hoch wie bei Frauen. Weltweit sterben jedes Jahr über 800‘000 Menschen durch Suizid. Bei jungen Menschen zwischen 15 und 29 Jahren ist Suizid die zweithäufigste Todesursache.

Dies geht aus einem Bericht der WHO hervor, an welchem das Bundesamt für Gesundheit BAG mitgearbeitet hat. Er bietet eine Grundlage, um in den verschiedenen Ländern Strategien zur Suizidprävention zu erarbeiten und gibt Empfehlungen dazu ab.

Der Bericht der WHO zeigt auf, dass psychische Erkrankungen das grösste Risiko darstellen. Die Früherkennung und Behandlung von Depressionen sowie die Schaffung von Anlaufstellen für Menschen in Krisensituationen gehören deshalb zu den zentralen Präventionsmassnahmen. Wichtig ist aber auch die Sicherung von hohen Brücken und Bahnlinien.

In der Schweiz sind Bund und Kantone im Rahmen des „Dialogs Nationale Gesundheitspolitik“ daran, einen Aktionsplan zur Suizidprävention zu erarbeiten. Dieser wird zusammen mit der Stiftung Gesundheitsförderung Schweiz und weiteren Akteuren erstellt und soll im Frühjahr 2016 vorliegen. Die zentralen Themen des Aktionsplans sind die Prävention psychischer Krankheiten, die Suizidprävention in Spitälern und ärztlichen Praxen, der Zugang zu Mitteln, das Thema Vereinsamung sowie Statistik und Forschung. Berücksichtigt werden auch die spezifischen Bedürfnisse bestimmter Zielgruppen, beispielsweise von Jugendlichen oder Betagten.


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