Bundespräsident Didier Burkhalter lanciert die Initiative “Demokratie ohne Grenzen” am Filmfestival in Locarno

Bern, 04.08.2014 - Bundespräsident Didier Burkhalter lanciert am 10. August im Rahmen der Sektion Open Doors des Filmfestivals von Locarno die Initiative „Demokratie ohne Grenzen“ des EDA: National und international bekannte schweizerische Persönlichkeiten agieren als Botschafterin bzw. Botschafter für Projekte der Schweizer Entwicklungszusammenarbeit. Durch diese Interaktionen soll die Reichweite ausgewählter Projekte in den Bereichen Demokratie, Frieden und Menschenrechte erhöht werden. Die Initiative startet mit einer Lancierungsrede von Bundespräsident Burkhalter und mit der Vorführung des äthiopischen Films „Difret“ und anschliessender Podiumsdiskussion zur Problematik der Straflosigkeit von Gewalt gegen Frauen und Mädchen.

Die Initiative des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) hat die Stärkung der Demokratie, des Friedens und der Menschenrechte zum Ziel. Durch die Initiative sollen sowohl die Bevölkerung der Partnerländer als auch die schweizerische Öffentlichkeit für die Herausforderungen in den Projektländern sensibilisiert und die Reichweite der Projekte erhöht werden.

Die Projektbotschafterinnen und -botschafter engagieren sich momentan für drei Projekte in verschiedenen Partnerländern:
In Honduras sollen Jugendliche aus benachteiligten Regionen dank einer qualitativ hochstehenden Berufsbildung der Negativspirale von Gewalt und Armut entkommen. Durch den Austausch zwischen Expertinnen und Experten aus Honduras und der Schweiz soll ein Mehrwert für das Projekt generiert werden.
In Tunesien werden sich die Projektbotschafterinnen und -botschafter für die Stärkung von tunesischen Frauen in der Politik wie auch für unabhängige und qualitativ hochstehende Medienberichterstattung einsetzen. Des Weiteren soll, wo möglich, mit technischer Expertise die Reform des Justiz- und Sicherheitssektors vorangetrieben werden.
Weitere Projektbotschafterinnen und -botschafter engagieren sich für das psychosoziale Programm der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA), welches sich in der Region der Grossen Seen um die Opfer von (sexueller) geschlechtsspezifischer Gewalt kümmert, indem medizinische, psychosoziale und juristische Hilfe geleistet sowie die Reintegration der Opfer in der Gemeinschaft angestrebt wird. 

Die Problematik der sexuellen Gewalt betrifft Frauen und Mädchen rund um den Globus. Diese kann, wie im Film „Difret“ aus einem Konflikt zwischen Moderne und Tradition entstehen, oder auch durch Krieg und gewalttätigen Auseinandersetzungen. Zumeist, aber nicht ausschliesslich, sind Frauen und Mädchen von dieser Gewalt betroffen.
Sexuelle Gewalt ist eine der destruktivsten Kriegswaffen und stellt eine schwere Verletzung der Menschenrechte und des internationalen Rechts dar.

Die Veranstaltung in Locarno und die Initiative „Demokratie ohne Grenzen“ fügen sich in das langjährige Engagement der Schweiz im Bereich der sexuellen Gewalt ein.

So hat die Schweiz diesen Juni in London am internationalen Gipfel gegen sexuelle Gewalt in Konflikten das internationale Protokoll zur Dokumentierung und Untersuchung von sexueller Gewalt in Konflikten unterzeichnet.
Bereits letzten November hatte die Schweiz ausgehend von der UNO-Sicherheitsratsresolution 1325 für Frauen, Frieden und Sicherheit die dritte Anpassung des nationalen Aktionsplan (NAP 1325) erarbeitet, der die Schweiz verpflichtet, die speziellen Bedürfnisse und Anliegen der Frauen bei sämtlichen Aktivitäten in fragilen und konfliktbetroffenen Staaten zu berücksichtigen.
Unter anderem unterstützt die Schweiz zivilgesellschaftliche Organisationen wie etwa die NGO Geneva Call, welche mit bewaffneten, nicht-staatlichen Akteuren spezifische Vereinbarungen zur Abschaffung von sexueller Gewalt aushandelt. Des Weiteren unterstützt die DEZA neben allgemeinen Beiträgen an UN Women auch den UN Trust Fund to End Violence against Women mit rund 4,9 Millionen Schweizer Franken für den Zeitraum von 2013-2015.  
Zudem setzt sich die Schweiz dafür ein, dass für sexuelle Gewaltverbrechen keine Amnestie gilt und dass die Opfer solcher Verbrechen schnell und unbürokratisch Zugang zu medizinischer, psychosozialer und rechtlicher Hilfe erhalten. Einen wichtigen Beitrag dazu leistet das psychosoziale Programm der DEZA in der Region der Grossen Seen, welches auch Teil der Initiative „Demokratie ohne Grenzen“ ist.

Anschliessend an die Vorführung des Films „Difret“ findet eine Podiumsdiskussion zur Problematik der Straflosigkeit von (sexueller) Gewalt gegen Frauen und Mädchen statt. Auf dem Podium vertreten sind: Navi Pillay – UN Hochkommissarin für Menschenrechte, Venantie Bisimwa Nabintu – Exekutivsekretärin der kongolesischen NGO “Réseau des Femmes pour la défense des Droits et la Paix”, Danaé van der Straten Ponthoz – Legal Adviser bei der NGO TRIAL, Giancarlo De Picciotto – Leiter des Schweizer Kooperationsbüros in der Region der Grossen Seen, Zerezenay Berhane Mehari – Regisseur des Films und Mehret Mandefro – Produzentin des Films.

Medienschaffende, die an einer Teilnahme an dieser Veranstaltung interessiert sind, wenden sich bitte an: press@pardo.ch.

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