100. Jahresbericht der Nationalbibliothek: Zusammenarbeit über die Grenzen

Bern, 12.06.2014 - Die Bibliothekswelt trifft sich gerne in der Schweiz. Gastgeber für die internationalen Fachtagungen ist oft die Schweizerische Nationalbibliothek. Deren 100. Jahresbericht zeigt, wie eng die Informationsspezialisten zusammenarbeiten. Alle Tätigkeitsberichte ab 1895 sind neu online zugänglich.

Im Frühjahr dieses Jahres trafen sich die Nationalbibliotheken der französischsprachigen Länder in der Schweiz, um die Plattform ihrer digitalisierten Dokumente (RFN) weiterzuentwickeln. In knapp einem Jahr hält die Konferenz der europäischen Nationalbibliothekare (CENL) ihre Jahresversammlung in Bern ab. Im Herbst 2016 organisiert die Schweizerische Nationalbibliothek mit iPres die renommierteste Tagung für die Langzeiterhaltung elektronischer Dokumente.

Der Jahresbericht 2013 der Schweizerischen Nationalbibliothek (NB) macht deutlich, dass diese Tagungen Folge der internationalen Vernetzung der Bibliotheken sind. Die NB ist in den fachlichen Netzwerken vielfältig engagiert, international und in der Schweiz. Direktorin Marie-Christine Doffey steht dem Verein Memoriav vor, der sich für die Erhaltung des audiovisuellen Kulturguts der Schweiz einsetzt. Sie ist Vizepräsidentin der europäischen CENL und ihres weltweiten Pendants CDNL, der Konferenz der Direktorinnen und Direktoren der Nationalbibliotheken.  

„Die enge Zusammenarbeit mit Partnerinstitutionen hilft uns, uns weiterzuentwickeln“, sagt Doffey. „Dank den Kooperationen werden Informationen für alle zugänglich – über die Grenzen der Institution und der Länder und über unsere eigene Zeit hinaus.“ Die CENL zum Beispiel entwickelte The European Library. In dieser Online-Plattform lassen sich die Kataloge aller Nationalbibliotheken und vieler anderer wissenschaftlicher Bibliotheken durchsuchen.

Neben der Zusammenarbeit mit verwandten Institutionen ist der Kontakt zu den Informationsproduzenten besonders wichtig. Dank Verlagen und Vertrieben, Autorinnen und Autoren, Künstlerinnen und Künstlern wächst der Bestand der NB laufend. Ende 2013 umfasste die Helvetica-Sammlung mit Büchern, Zeitungen, Zeitschriften und Bilddokumenten zur Schweiz 4ʼ367ʼ662 Einheiten. Bereits 24ʼ111 davon waren elektronische Publikationen. Weiter betreut die NB geschätzte 1,2 Millionen Dokumente zur Denkmalpflege, 78 Archive und Nachlässe der Graphischen Sammlung sowie 326 des Schweizerischen Literaturarchivs.  

Die NB wurde im Jahr 1895 gegründet. Sie sammelt Texte und Bilder, die einen Bezug zur Schweiz haben. Diese Dokumente erschliesst, erhält und vermittelt sie. Im Auftrag der NB übernimmt die Schweizer Nationalphonothek die gleichen Aufgaben für Tonaufnahmen. Von Beginn weg dokumentierte die NB ihre Arbeit in Tätigkeitsberichten. Manche Jahre wurden zusammengefasst, so dass der Jahresbericht 2013 der 100. Bericht der NB ist. Anlässlich dieses kleinen Jubiläums macht die NB in Zusammenarbeit mit der ETH-Bibliothek alle Ausgaben auf der Plattform http://retro.seals.ch online zugänglich.

 


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