Invalidenversicherung: Zahlen und Fakten 2013 - Weniger IV-Renten, mehr berufliche Eingliederung

Bern, 29.04.2014 - Die Zahl der laufenden IV-Renten wie auch jene der neu zugesprochenen Renten haben im Jahr 2013 erneut abgenommen. Während die Neurenten seit 2003 um rund 51% gesunken sind, hat die Invalidenversicherung (IV) seit 2008 deutlich mehr Massnahmen zur beruflichen Eingliederung durchgeführt. Dies widerspiegelt die Neuausrichtung der IV von einer Renten- zu einer Eingliederungsversicherung. 2013 konnte in 570 Fällen Versicherungsmissbrauch nachgewiesen werden, was hochgerechnet die Einsparung von 173 Mio. Franken ermöglicht.

Im Januar 2014 registrierte die IV in der Schweiz und im Ausland 229'800 gewichtete Renten (Summe der ganzen Renten und der Anteile der Teilrenten). Das sind 4800 Renten oder 2% weniger als im Vorjahr. Dies ist der deutlichste Rückgang seit Januar 2006, als mit 257'500 gewichteten Renten der höchste Rentenbestand erreicht worden war. Mit 13'800 haben die gewichteten Neurenten 2013 einen neuen Tiefststand erreicht, nachdem sie 2011 leicht angestiegen, 2012 wieder etwas gesunken sind. Die Abnahme der Neurenten seit 2003 beträgt rund 51%.

Deutlich mehr Massnahmen zur beruflichen Eingliederung

Im Gegensatz zu den sinkenden Neurentenzahlen hat die IV seit 2008 jährlich deutlich mehr Massnahmen zur beruflichen Eingliederung durchgeführt. Von 2002 bis 2013 hat sich das Verhältnis von Personen mit Neurenten zu Personen, die Massnahmen zur beruflichen Eingliederung erhalten, umgekehrt. Diese Zahlen spiegeln die grundlegende Neuausrichtung der Invalidenversicherung von einer Renten- zu einer Eingliederungsversicherung wider. Die 2008 in Kraft getretene 5. IV-Revision hat diesen Wandel stark vorangetrieben.

Erfolgreiche Bekämpfung des Versicherungsmissbrauchs in der IV

Die IV hat im vergangenen Jahr in 2'570  Fällen Ermittlungen wegen Versicherungsmissbrauchs aufgenommen, 2'100 Fälle waren vom Vorjahr noch hängig. In 510 Fällen wurde eine Observation durchgeführt. In 570 von 2'540 im Jahr 2013 abgeschlossenen Fällen wurde das bewusste Erschleichen einer Leistung nachgewiesen. In der Folge werden nun umgerechnet 420 ganze Renten weniger ausbezahlt. Dies bedeutet hochgerechnet eine Einsparung von insgesamt 173 Mio. Franken.

Auf den 1. Januar 2012 hat die IV-Revision 6a die Eingliederungsorientierte Rentenrevision eingeführt, mit dem Ziel, die Erwerbsfähigkeit von Rentenbeziehenden mit Eingliederungspotenzial zu steigern. Die Erfahrungen und Daten des ersten aussagekräftigen Durchführungsjahrs 2013 werden zurzeit ausgewertet und sollen noch vor der Sommerpause bekannt gegeben werden.


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