Bahn-Grossprojekte kamen im Jahr 2013 gut voran

Bern, 04.04.2014 - Die Eisenbahn-Grossprojekte in der Schweiz waren im Jahr 2013 wie in den Vorjahren gut unterwegs. Die Termin- und Kostenprognosen für den Hochgeschwindigkeitsanschluss der Schweiz, die Zukünftige Entwicklung der Bahninfrastruktur (ZEB) und die Lärmsanierung des Bahnnetzes blieben konstant. Die Kostenprognose für die NEAT konnte sogar gesenkt werden. Dies geht aus den neuesten Berichten des Bundesamtes für Verkehr (BAV) hervor, die den Projektstand per Ende 2013 darstellen.

Die Kostenprognose für die NEAT konnte vom BAV um 185 Millionen Franken gesenkt werden, nachdem sie während fünf Jahren stabil geblieben war. Das BAV rechnet neu mit Endkosten von 18,5 Milliarden Franken (Preisstand 1998). Die Termine für die Inbetriebsetzung veränderten sich im Berichtsjahr nicht. Weiterhin wird damit gerechnet, dass der Gotthard-Basistunnel (GBT) im Dezember 2016 in Betrieb gehen wird, der Ceneri-Basistunnel im Dezember 2019. Im GBT haben bereits die Versuchsfahrten begonnen, und die Vorbereitungen für die Eröffnungsfeier wurden in Angriff genommen.

Auch das Grossprojekt Zukünftige Entwicklung der Bahninfrastruktur (ZEB) war 2013 auf Kurs. Der Grossteil der Projekte steht im fortgeschrittenen Planungsstadium oder im Genehmigungsverfahren und bei einigen Projekten wurde mit der Realisierung begonnen. Die ZEB-Ausbauten sollen zusammen mit den Ausbauten, welche Volk und Stände im Rahmen der Vorlage zu Finanzierung und Ausbau der Bahninfrastruktur (FABI) beschlossen haben, grösstenteils bis 2025 in Betrieb genommen werden. Die Endkostenprognose des BAV beträgt 5,15 Milliarden Franken und ist durch den bewilligten Verpflichtungskredit abgedeckt.

Fortschritte bei Hochgeschwindigkeits-Anschluss und Lärmsanierung

Auch beim Anschluss der Ost- und der Westschweiz an das europäische Eisenbahn-Hochleistungsnetz (HGV-Anschluss) gab es im vergangenen Jahr bedeutende Fortschritte. So wurden die S-Bahn St. Gallen und die Ausbauten der Korridore Zürich – Winterthur und St. Margrethen – Sargans in Betrieb genommen. Aufgrund von geologischen Störzonen gab es dagegen Verzögerungen im Projektfortschritt des zwei Kilometer langen Rosshäuserntunnels (Strecke Bern – Neuenburg – Paris).  Für die Projekte sind Gesamtkosten von 990 Millionen Franken prognostiziert, rund 30 Millionen weniger als im Vorjahr.

Die Lärmsanierung des Bahnnetzes ist ebenfalls auf Kurs. Trotz des Verkehrswachstums konnten seit dem Ausgangsjahr 2000 über 130'000 Anwohnerinnen und Anwohner von Bahnstrecken vor Lärm über den Grenzwerten geschützt werden. Mit dem Bau der bereits bewilligten Massnahmen werden nochmals 10'000 Personen dazu kommen. Die Umrüstung des schweizerischen Rollmaterials auf lärmarme Bremstechnologie läuft plangemäss und wird bis 2015 abgeschlossen. Im Berichtsjahr nahm das Parlament die Revision des Gesetzes über die Lärmsanierung ohne Gegenstimme an. Damit wird ab 2020 die Einführung von Emissiongrenzwerten für alle in der Schweiz verkehrenden Güterwagen vorgesehen. Zudem werden lärmmindernde Massnahmen an der Schiene ermöglicht und Mittel für die Innovationsförderung bereitgestellt.

Umrüstung des Bahnnetzes auf ETCS

Zusammen mit den Berichten zu den Projekten aus dem Programm zu Bau und Finanzierung von Infrastrukturvorhaben des öffentlichen Verkehrs (FinöV) veröffentlichte das BAV den Standbericht zum europäisch standardisierten Signal- und Zugsicherungssystem ETCS (European Train Control System). Das auf der Neubaustrecke Mattstetten–Rothrist und in den Basistunneln der NEAT verwendete ETCS Level 2 erlaubt kürzere Zugfolgezeiten und höhere Geschwindigkeiten bei gleichzeitiger Steigerung der Sicherheit. Deshalb hat das BAV den flächendeckenden Einsatz von ETCS Level 2 beschlossen, mit einem schrittweisen Ausbau ab dem Jahr 2025. In einer Übergangsphase wird das bestehende Zugssicherungssystem (Signum, teilweise ergänzt durch ZUB) durch das System ETCS Level 1 Limited Supervision (LS) abgelöst. Die Umrüstung des bestehenden Netzes begann im Juli 2012. Bis 2018 soll das gesamte Normalspurnetz der Schweiz auf ETCS Level 1 LS oder ETCS Level 2 umgestellt sein.


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