Deutlich höhere Kosten für Arztbehandlungen und Laboranalysen

Bern, 20.03.2014 - Die Kosten für die von der obligatorischen Krankenpflegeversicherung vergüteten Leistungen sind 2013 gegenüber 2012 um 6,7 Prozent gestiegen. Unter Ausschluss des Bereichs Spital stationär, in dem die Umstellung auf Fallpauschalen zu verzögerten Rechnungsstellungen geführt hat, beträgt das Wachstum 4,3 Prozent. Zugenommen haben die Kosten vor allem bei den ärztlichen Behandlungen sowie in den Bereichen Labor, Physiotherapie und Spitex.

Die Kosten zulasten der obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP) sind 2013 im Vergleich zum vorangegangenen Jahr erneut gestiegen. Das Wachstum (Bruttoleistungen pro Person) betrug insgesamt 6,7 Prozent. Das zeigt das Monitoring der Krankenversicherungs-Kostenentwicklung des Bundesamtes für Gesundheit. Wird der Bereich Spital stationär ausgeschlossen, so beträgt das Wachstum noch 4,3 Prozent.

Gemäss Monitoring stiegen die Kosten im Bereich Spital stationär im Jahr 2013 um 14,7 Prozent. Dieser aussergewöhnliche Anstieg ist vor allem auf zwei Effekte zurückzuführen: Zum einen führte die Umstellung auf Fallpauschalen per Anfang 2012 zu Verzögerungen in der Rechnungsstellung. Diese verspäteten Rechnungen wurden im Jahr 2013 bezahlt. Zum anderen übernehmen die Kantone derzeit noch unterschiedlich hohe Anteile an den Kosten für die stationären Behandlungen. Je tiefer die kantonale Beteiligung ausfällt, desto höher ist der Anteil, den die OKP vergüten muss. Aus diesen beiden Gründen sind zuverlässige Aussagen über die Kostenentwicklung im Bereich Spital stationär derzeit kaum möglich.

Eine deutliche Steigerung verzeichnen die Kosten für ärztliche Behandlungen in Arztpraxen. Diese sind 2013 gegenüber 2012 pro Person um 6,6 Prozent gestiegen (2012: +3,4 Prozent). Dies ist hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass die Zulassungssteuerung Anfang 2012 aufgehoben und erst im Sommer 2013 wieder in Kraft gesetzt wurde. BAG und EDI erarbeiten derzeit gemeinsam mit den gesundheitspolitischen Partnern eine langfristig ausgelegte Zulassungssteuerung.

Ebenfalls gestiegen sind die Kosten für Laboratorien. Bei den Analysen in den Arztpraxen beträgt das Kostenwachstum 7,8 Prozent, die Kosten für Analysen in Laboratorien haben um 7,3 Prozent zugenommen. Etwas moderater fällt die Steigerung in der Physiotherapie (+ 5,8 Prozent) und bei der Spitex aus (+ 5,4 Prozent).

Ein unterdurchschnittliches Wachstum verzeichnen die Kosten für Medikamente, die durch Ärzte abgegeben werden (+ 2,7 Prozent), für den Bereich Spital ambulant (+ 4,0 Prozent) sowie für die Apotheken (+ 0,7 Prozent). Bei den Pflegeheimen sind die Kosten 2013 gegenüber dem Vorjahr um 1,2 Prozent zurückgegangen.


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