Der Schweizer Strommarkt beginnt zu spielen
Bern, 25.11.2013 - Immer mehr Endverbraucher nutzen den freien Marktzugang. Im Vergleich zum laufenden Jahr wird sich die Anzahl im 2014 verdoppeln. Der Anteil Endverbraucher, der im 2014 im freien Markt ist, beträgt 27%. Die frei gehandelte Energiemenge beläuft sich auf 47%. Die Eidgenössische Elektrizitätskommission (ElCom) hat im Rahmen des heutigen ElCom-Forums die neusten Daten zur Wechselrate präsentiert. Bundesrätin Doris Leuthard hat sich mit der Bedeutung eines gut funktionierenden Stromnetzes auseinandergesetzt und die Herausforderungen der Energiestrategie 2050 erläutert.
Seit 2009 können Grossverbraucher mit einem Jahresverbrauch von mehr als 100 MWh ihren Anbieter selbst wählen und den Strom am freien Markt einkaufen. In den ersten zwei Jahren nach der Marktöffnung haben nur wenige Grossverbraucher von der Liberalisierung profitiert, weil der Strom am freien Markt teurer als derjenige in der Grundversorgung war. Bereits dieses Jahr ist aber der Markt in Bewegung gekommen, weil die Marktpreise viel günstiger geworden sind. Für 2014 wird ein weiterer markanter Sprung Richtung Markt festgestellt. Die Endverbraucher hatten Zeit bis Ende Oktober, ihre Wahl zwischen Grundversorgung oder freiem Markt zu fällen. Die ElCom hat die Daten bei den gut 80 grössten Netzbetreibern erhoben und im Rahmen des heutigen ElCom-Forums im Verkehrshaus Luzern präsentiert. Im 2014 werden 27 Prozent der berechtigten Endverbraucher am freien Markt sein, was einem Anteil von 47 Prozent der marktberechtigten Energiemenge entspricht. Damit haben sich die beiden Anteile im Vergleich zu 2013 praktisch verdoppelt.
ElCom-Forum zum Netzausbau bei der Energiewende
Das ElCom-Forum fand zum vierten Mal statt. Es hat sich mittlerweile als einer der Hauptanlässe der Strombranche etabliert. Über 350 Interessierte haben dieses Jahr daran teilgenommen. Die Veranstaltung fokussierte sich auf den Netzausbau im Rahmen der Energiewende. Bundesrätin Doris Leuthard hat sich mit der Bedeutung eines gut funktionierenden Stromnetzes und den Herausforderungen der Energiestrategie 2050 auseinandergesetzt. Der Präsident der Bundesnetzagentur Jochen Homannn hat den Netzentwicklungsplan und den Netzausbau in Deutschland und in Europa erläutert. Weitere hochkarätige Referenten haben die Herausforderungen der Energiewende aus der Perspektive des Verteilnetzes, des Übertragungsnetzes und aus regulatorischer Sicht präsentiert. Zwei Referate waren dem Smart Metering bzw. Smart Grid gewidmet.
Das nächste ElCom-Forum findet am 14. November 2014 in Biel statt.
Die Wechselrate
Die ElCom hat bei den gut 80 grössten Verteilnetzbetreibern die Wechselrate der Endverbraucher für die Jahre 2011 bis 2014 erhoben.
Die einbezogenen grossen Netzbetreiber repräsentieren 3,6 Mio. Endverbraucher mit einem Stromkonsum von 41 TWh. Damit werden knapp 80% des Gesamtmarktes (rund 53 TWh ohne öffentlichen Verkehr) abgedeckt.
Gemäss Erhebung der ElCom haben bei den grossen Verteilnetzbetreibern 27‘000 Endverbraucher mit einem Jahresverbrauch von mehr als 100 MWh (d.h. eine grössere Bäckerei) das Recht auf freien Marktzugang. Damit haben nur 1% der Endverbraucher Marktzugang, diese konsumieren aber die Hälfte des Stroms. Die insgesamt marktberechtigte Strommenge beträgt rund die Hälfte der total abgesetzten Elektrizität.
Über die ElCom
Die Eidgenössische Elektrizitätskommission (ElCom) ist die unabhängige staatliche Regulierungsbehörde im Elektrizitätsbereich. Sie überwacht die Einhaltung des Stromversorgungs- und Energiegesetzes, trifft die dazu nötigen Entscheide und erlässt Verfügungen.
Sie überwacht die Strompreise und kann Absenkungen verfügen oder Erhöhungen untersagen. Ferner entscheidet sie als richterliche Behörde bei Differenzen betreffend den Netzzugang oder die Auszahlung der kostendeckenden Einspeisevergütung für erneuerbare Energien. Sie überwacht zudem die Versorgungssicherheit im Strombereich und regelt Fragen betreffend den internationalen Stromtransport und -handel.
Die sieben Kommissionsmitglieder werden vom Bundesrat gewählt. Sie sind von der Elektrizitätswirtschaft unabhängig. Die ElCom wird von alt Ständerat Carlo-Schmid-Sutter präsidiert. Sie wird unterstützt von einem 35-köpfigen Fachsekretariat in Bern unter der Leitung von Rechtsanwalt Renato Tami.
Adresse für Rückfragen
Carlo Schmid-Sutter, Präsident, Tel. 079 311 45 11
Renato Tami, Geschäftsleiter, Tel. 079 763 87 28
Eidgenössische Elektrizitätskommission ElCom
Sekretariat
3003 Bern
Tel. +41 (0)31 322 58 33
Fax +41 (0)31 322 02 22
E-Mail: info@elcom.admin.ch
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Herausgeber
Eidgenössische Elektrizitätskommission
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