Der neue Pandemieplan der Schweiz

Bern, 31.10.2013 - Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat zusammen mit den Kantonen und Experten den nationalen Influenza-Pandemieplan überarbeitet. Dieser soll helfen, in einem künftigen Pandemiefall schnell und angemessen zu reagieren.

Der schweizerische Influenza-Pandemieplan dient den nationalen und kantonalen Behörden dazu, sich auf eine Pandemie vorzubereiten. Bei der Bewältigung der letzten Grippe-Pandemie, der Pandemie A(H1N1) im Jahre 2009, zeigten sich Schwächen. Anpassungsbedarf wurde unter anderem im Bereich Kommunikation identifiziert. Zudem zeigte sich, dass der Plan in den Bereichen Logistik und Steuerung zu eng gefasst war. Das BAG und die Eidgenössische Kommission für Pandemievorbereitung und -bewältigung (EKP) haben deshalb den Pandemieplan in Zusammenarbeit mit den Kantonen und weiteren Experten umfassend überarbeitet.

Im neuen nationalen Pandemieplan spielen Aggressivität und Übertragbarkeit des Virus weiterhin eine wichtige Rolle für die Bewältigung einer Pandemie. Der Plan wurde aber vereinfacht, gekürzt und optimiert. So kennt er beispielsweise nur noch drei anstelle von sechs Pandemiestufen: die normale Lage, die Pandemie und die Post-Pandemie. Mit dieser Einstufung löst sich die Schweiz vom Modell der Weltgesundheitsorganisation. Mit der Vereinfachung können auch die Massnahmen flexibler entsprechend der nationalen Lage beschlossen werden.

Klarer geregelt wurde die Zusammenarbeit zwischen Bund und Kantonen. Eine Expertengruppe aus Mitgliedern der EKP und weiteren Fachleuten wird dafür verantwortlich sein, bestehende Risiken zu beurteilen und den Bund zu beraten. Diese Experten haben Fachkenntnisse in den Bereichen Virologie, Infektionskrankheiten, Epidemiologie oder Pädiatrie.

Der neue Pandemieplan beschreibt zudem eine Reihe von Massnahmen betreffend die medizinische Versorgung und Lagerhaltung von Heilmitteln (Antibiotika, antivirale Medikamente, Schutzmasken). Dabei werden Impfstoffe auch weiterhin als wirksamstes Mittel zur Bekämpfung einer Pandemie eingestuft. Der Plan regelt im Weiteren die nicht-medizinischen Interventionsmittel wie Verhaltensmassnahmen, Isolation und Quarantäne, Schulschliessungen und Veranstaltungsverbote. Ein zentrales Element bildet zudem die Kommunikation zwischen Bund, Kantonen und Bevölkerung.

Die Schweiz ist eines der ersten Länder weltweit, die ihren Pandemieplan revidiert hat. Im Anschluss daran müssen nun auch die kantonalen Pandemiepläne überarbeitet und harmonisiert werden.


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