Genetische Vielfalt: Internationale Zusammenarbeit für eine nachhaltige Ernährung

Bern, 23.09.2013 - Vom 24. bis 28. September 2013 nimmt die Schweiz am Treffen des Lenkungsorgans des Internationalen Vertrags über pflanzengenetische Ressourcen für Ernährung und Landwirtschaft in Oman teil. Dieses Abkommen stellt ein wichtiges Instrument zur Gewährleistung der Welternährungssicherheit dar; seine Ziele wurden bisher nur teilweise erreicht.

Die globale Landwirtschaft steht mit der Sicherung einer ausreichenden, sicheren und ausgewogenen Ernährung für neun Milliarden Menschen bis 2050, der Senkung ihres Ökologischen Fussabdrucks und der Anpassung an den Klimawandel vor grossen Herausforderungen.

Die genetischen Ressourcen bilden den Grundstein für die Verbesserung und Züchtung neuer Pflanzensorten, mit denen diese Herausforderungen bewältigt werden können. Der Austausch von Genmaterial und der Zugang der Forscherinnen und Forscher sowie der Züchterinnen und Züchter zu einer breiten genetischen Vielfalt sind hier von zentraler Bedeutung. Die genetische Vielfalt der Kulturpflanzen geht jedoch seit rund einem Jahrhundert weltweit zurück. Dieser Rückgang ist in erster Linie darauf zurückzuführen, dass lokale und traditionelle Kulturen durch eine Handvoll neuer Sorten ersetzt werden.

Der Internationale Vertrag über pflanzengenetische Ressourcen für Ernährung und Landwirtschaft («Saatgut-Vertrag») wurde 2001 verabschiedet und 2004 in Kraft gesetzt. Ziele des Vertrags sind die Welternährungssicherheit, die Förderung des Dialogs und die nachhaltige Nutzung pflanzengenetischer Ressourcen.

Zwölf Jahre nach seiner Verabschiedung steht der Vertrag vor schwierigen Zeiten. Seine Ziele konnten bisher nur ungenügend erreicht werden, insbesondere was den erleichterten Austausch von Genmaterial und die Bereitstellung regelmässiger Finanzressourcen zur Befriedigung der Erwartungen der Entwicklungsländer betrifft.

Die Schweizer Delegation wird sich in Oman für eine Stärkung der Instrumente des Vertrags einsetzen. Konkret sollen sich die Unterzeichnerstaaten dazu verpflichten, die Gesamtheit ihrer Ressourcen für einen vereinfachten Austausch von Genmaterial zur Verfügung zu stellen. Der Dialog zwischen den Regierungen und der Privatwirtschaft muss gefördert werden, damit die Beteiligung der Saatgutbranche am System zur Verteilung der Vorteile gesichert werden kann. Im Weiteren muss die Zusammenarbeit sämtlicher Stakeholder im Hinblick auf eine nachhaltige Nutzung pflanzengenetischer Ressourcen intensiviert werden.


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François Pythoud, Bundesamt für Landwirtschaft BLW, Leiter Fachbereich Internationale nachhaltige Landwirtschaft, Tel.: +41 79 211 61 32



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