Strategische Führungsübung 2013: Die Schweiz übt den Umgang mit Cyber-Angriffen

Bern, 24.05.2013 - Der Bundesrat sowie die Krisenstäbe aller Departemente und der Bundeskanzlei haben am 23. und 24. Mai im Rahmen einer Strategischen Führungsübung ihr Krisenmanagement getestet. Thema der Übung war ein politisch motivierter, grossangelegter Cyber-Angriff auf die Schweiz.

Gemäss dem Szenario der Übung waren verschiedene Systeme in der Bundesverwaltung Opfer von gezielten Cyber-Angriffen. So wurde z.B. vorgegeben, dass das IT-System der Eidgenössischen Zollverwaltung attackiert war. Dadurch konnten Warenimporte an der Grenze nicht mehr erfasst werden; dies führt zu Steuerausfällen von mehreren Millionen Franken pro Tag, weil das Erfassen dieser Daten von Hand heute nicht mehr möglich ist. Ein anderes Problem betraf das Bundesamt für Informatik: Gemäss der Übungsanlage gelang es dem anonymen Angreifer, die Internet-Zertifikate der Behörden zu fälschen. In einem solchen Fall erscheinen Internetseiten als solche des Bundes, der Kantone oder der Gemeinden, werden aber effektiv von Hackern betrieben. Bürgerinnen und Bürger wären so nicht mehr sicher, dass Informationen, die sie auf den Internetseiten sehen, vertrauenswürdig sind und von den angegebenen Betreibern stammen. Zudem könnten vertrauliche Daten in falsche Hände geraten.

Ziel der Strategischen Führungsübung
Die Bundesbehörden waren während zwei Tagen mit diesen und ähnlichen Herausforderungen konfrontiert. Die Krisenstäbe der Departemente mussten sich mit den strategischen Folgen von Ausfällen der IT-Systeme befassen und dem Bundesrat konkrete Vorschläge unterbreiten, wie mit den Folgen umgegangen werden kann. Der Bundesrat selbst war in der Übung ebenfalls involviert. Weil viele Probleme nicht nur ein, sondern mehrere Departemente gleichzeitig betrafen, stand besonders die interdepartementale Zusammenarbeit im Fokus der strategischen Führungsübung.

Auswertung der Übung
Nach der Übung werden die Arbeit der Krisenstäbe, die interdepartementale Zusammenarbeit und die Krisenkommunikation intern ausgewertet. Dies geschieht einerseits im Gespräch mit den Generalsekretärinnen und Generalsekretären, andererseits durch Berichte von Beobachtern, die während der SFU 13 in den Krisenstäben die Aktivitäten der Übenden mitverfolgten. Eine dritte, schriftliche Auswertung gibt die Übungsleitung ab. Ein konsolidierter Bericht wird dem Bundesrat im Herbst 2013 zur Verabschiedung vorgelegt.

Vorbereitet und durchgeführt werden Strategische Führungsübungen von der Bundeskanzlei im Auftrag des Bundesrates. Sie finden alle vier Jahre statt.


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