Bundesrätin Leuthard zum Linthwerk: «Nachhaltigkeit mit Modellcharakter»

Bern, 27.04.2013 - Bundesrätin Doris Leuthard hat am 27. April 2013 das Linthwerk eröffnet, das in den letzten fünf Jahren saniert worden ist. Sie lobte es als ein Beispiel für eine gute Zusammenarbeit aller Beteiligten sowie als gelungene Verbindung von Schutz und Nutzen einer Kulturlandschaft. Das Bauwerk schützt das Linthgebiet zwischen Zürich- und Walensee vor Hochwasser und schafft gleichzeitig neue Natur- und Erholungsräume.

Bundesrätin Doris Leuthard betonte bei der Eröffnung des Linthwerkes am 27. April 2013 im Gebiet Hänggelgiessen an der Linth (SG), Hochwasserschutz sei eine gemeinsame Aufgabe von Bund und Kantonen. Am neuen Linthwerk beteiligte sich der Bund mit rund 55 Millionen Franken an den Kosten; die Kantone St. Gallen, Glarus, Schwyz und Zürich steuerten 68 Millionen Franken bei.

Jahrhundertbauwerke, wie das aus dem 19. Jahrhundert stammende Linthwerk, bedürfen der Sanierung, damit sie ihre Schutzfunktion weiterhin erfüllen können. Die Überschwemmungen der 80er- und 90er-Jahre offenbarten beim Linthwerk erhebliche Schwächen. Das Projekt Hochwasserschutz Linth 2000 war eine Gesamtsanierung, die nun abgeschlossen ist (siehe Kasten).

Dank Zusammenarbeit zum Erfolg

Das Linthwerk gilt als Vorzeigeprojekt eines modernen Hochwasserschutzes, das dank der Zusammenarbeit aller Beteiligten zustande kam. «Viele verschiedene Partner mussten zusammenarbeiten - und sie haben es konstruktiv getan: direkt Betroffene wie Landwirte und andere Grundbesitzer, die Gemeinden, die Verbände, die vier beteiligten Kantone sowie auch der Bund», sagte Bundesrätin Leuthard.

Die UVEK-Vorsteherin bezeichnete das Linthwerk zudem als Generationenprojekt, da es auf Jahrzehnte hinaus die Bevölkerung vor Hochwasser schützen werde. Zudem verbinde es diesen Schutz- mit dem Nutzungsgedanken und schaffe neuen Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Daher sei es ein nachhaltiges Werk mit Modellcharakter für andere Projekte: «Grosse Bau- und Infrastrukturvorhaben funktionieren nur, wenn man die Bevölkerung einbezieht und Lösungen sucht, die alle Bedürfnisse abdecken», so Bundesrätin Leuthard. Dieser Prozess sei aufwändig, aber er lohne sich.

Zu den weiteren grossen laufenden Projekten im Bereich Hochwasserschutz gehören der Alpenrhein und die 3. Rhonekorrektion.


KASTEN
Das Linthwerk

Das Linthwerk, das im 19. Jahrhundert auf Initiative von Hans Konrad Escher erstellt wurde, führt die Linth von Mollis zum Walensee im Escherkanal und vom Walensee zum Obersee im Linthkanal. Der Linthkanal ist 17 Kilometer und der Escherkanal 6,5 Kilometer lang. Das Linthwerk schützt Bevölkerung sowie Agrarland, Infrastruktur und Sachwerte in der Höhe von rund 300 Millionen Franken.

Das nun abgeschlossene Sanierungsprojekt des Linthwerks ist eines der ersten modernen Hochwasserschutzprojekte an einem grossen Fliessgewässersystem in einem Alpen- und Voralpental. Für die Bewältigung eines grossen Hochwassers können die Wassermassen, wenn sie im Hauptkanal nicht mehr Platz haben, im Gebiet Hänggelgiessen neu auf kontrollierte Weise in die verbreiterten und natürlich gestalteten Seitengerinne abgeleitet werden.

Mit der Sanierung des Linthwerks entstanden neue Lebensräume im und entlang des Gewässers. Ausserhalb des eigentlichen Kanals wurden grosse, aufgewertete Flächen geschaffen, die eine neue naturnahe Landschaft entstehen lassen. Neue Strassen, Wege und Parkplätze erschliessen Erholungs- und Freizeitzonen. Eine konsequente Benutzerlenkung ermöglicht sowohl Schutz wie Nutzen der Flächen.


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