Strassenverkehr forderte 2012 mehr Verkehrstote, aber weniger Schwerverletzte

Bern, 26.03.2013 - Im Jahr 2012 sind bei Unfällen auf den Schweizer Strassen 339 Menschen getötet worden, 19 mehr als im Vorjahr. 4'202 Personen wurden schwer verletzt, 235 weniger als 2011. Dies zeigt die Auswertung des Strassenverkehrsunfall-Registers des Bundesamts für Strassen (ASTRA).

Insgesamt ereigneten sich 2012 auf den Schweizer Strassen 18'148 Unfälle mit Personenschaden. Dabei wurden 339 Personen getötet, 4'202 schwer und 18'016 leicht verletzt. Bei den Schwer- und Leichtverletzen setzte sich der rückläufige Trend der letzten Jahre erfreulicherweise fort. Wegen des tragischen Carunglücks im Tunnel von Siders vom 13. März 2012 nahm jedoch die Zahl der getöteten Menschen im Vergleich zum Vorjahr zu.

Mehr tödlich verunfallte Fussgänger ausserhalb von Fussgängerstreifen

Die Zahl der getöteten Fussgänger ist 2012 auf 75 Personen angestiegen. Dies sind sechs Personen mehr als im Vorjahr. 20 Personen sind auf Fussgängerstreifen verunfallt. Dies entspricht einem Rückgang von fast 29 Prozent gegenüber dem Vorjahr. 13 Personen verunfallten in den Wintermonaten Januar, November und Dezember tödlich. 13 der 20 auf Fussgängerstreifen Getöteten waren 65-jährig oder älter.

12 Prozent der Unfälle mit verunfallten Fussgängern auf Fussgängerstreifen waren nach Feststellung der Polizei auf das Fehlverhalten der Fussgänger zurückzuführen. In 74 Prozent der Fälle lag die mutmassliche Hauptursache beim Autofahrer, in 5 Prozent bei einem Motorradfahrer.

Negative Entwicklung bei den E-Bike- und Motorradfahrenden

2012 verunfallten acht E-Bikefahrende tödlich. Dies sind sechs mehr als vor einem Jahr. Auch die Zahl der Verletzten hat zugenommen. Diese Entwicklung ist mit dem starken Anstieg der Verkaufszahlen von E-Bikes und damit zusammenhängend mit der grösseren Bedeutung der E-Bikes im gesamten Strassenverkehr erklärbar.

Im letzten Jahr sind auf Schweizer Strassen 74 Motorradfahrende ums Leben ge-kommen (2011: 68). Erfreulicherweise ist aber die Zahl der mit dem Motorrad schwer verletzten Personen spürbar zurückgegangen (-12,5 Prozent).

Der Anteil der Schwerverletzten und Getöteten nach Altersgruppe ist je nach Zweiradkategorie unterschiedlich: Bei den Motorradfahrenden verunfallen Jugendliche im Alter zwischen 15 und 19 Jahren am häufigsten, gefolgt von der Altersgruppe der 45 bis 49-Jährigen. Bei schweren Fahrradunfällen weisen die 50 bis 54-Jährigen den höchsten Anteil Schwerverletzter und Getöteter auf, bei den E-Bikefahrenden wurde der grösste Anteil bei den 55 bis 64-Jährigen festgestellt.

Zunahme der Anzahl Unfälle mit Todesopfern auf Autobahnen

Auf dem Autobahn- und Autostrassennetz hat die Anzahl der Unfälle mit Personenschaden im Vergleich zum Vorjahr zugenommen. So haben sich 44 Unfälle mit tödlichem Ausgang ereignet, 11 mehr als 2011. Der Anteil dieser Unfälle auf Autobahnen und Autostrassen beträgt 15 Prozent. Bei den Unfällen mit Schwerverletzten ist wie schon im Vorjahr ein Rückgang zu verzeichnen. Eine Häufung von Unfällen mit Getöteten und Schwerverletzten fand 2012 einerseits im Grossraum Zürich auf der Nord-tangente sowie andererseits im Unterwallis statt.

Männer verursachen mehr als doppelt so viele Unfälle wie Frauen

Über alle Verkehrsmittel betrachtet verursachten Männer 2012 knapp 70 Prozent der Unfälle mit Personenschaden. In der Rubrik der Personenwagen verursachen Männer gut 1.8 Mal häufiger Unfälle als Frauen, obschon ihre Alltags- bzw. Jahresmobilität gemäss Mikrozensus Mobilität und Verkehr 2010 nur rund 1.5 Mal höher ist als diejenige der Frauen.

Bei den Männern war 2012 in knapp zehn Prozent der Unfälle mit Personenschaden die Hauptursache "Einwirkung von Alkohol" die meistgenannte Ursache. Für Frauen wurde "Missachtung eines Vortrittsrechts" mit über elf Prozent am häufigsten als mutmassliche Hauptursache ermittelt.

Die Jahresstatistik der Strassenverkehrsunfälle basiert auf dem Strassenverkehrsunfall-Register des ASTRA. Es enthält Unfälle auf öffentlichen Strassen oder Plätzen, in die mindestens ein motorisiertes oder nicht motorisiertes Fahrzeug oder ein Fussgänger mit einem fahrzeugähnlichen Gerät verwickelt ist. E-Bikes bilden eine eigene Kategorie und werden nicht als Motorfahrrad erfasst.
Als schwer verletzt gelten Personen mit einer schweren, sichtbaren Beeinträchtigung, die normale Aktivitäten zu Hause für mindestens 24 Stunden nach dem Unfall verhindert. Als getötet gelten Personen, die infolge eines Unfalls auf der Unfallstelle oder innerhalb von 30 Tagen nach dem Unfall an den Unfallfolgen sterben. Bei letzteren Personen ist das Unfalldatum ausschlaggebend für die Zuordnung zu einem Statistikjahr.
Zusammen mit der vorliegenden Statistik hat das ASTRA die Webseite www.unfalldaten.ch aktualisiert. Sie enthält weiterführende Tabellen und Grafiken zum Unfallgeschehen für das Jahr 2012.


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