Rückgang des alpenquerenden Güterverkehrs 2012

Bern, 13.03.2013 - Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten in Europa, insbesondere in Italien, wirkten sich 2012 negativ auf den Güterverkehr durch die Schweizer Alpen aus. Auch ausserordentliche Umstände, wie die Sperre der Gotthardlinie nach dem Felssturz bei Gurtnellen im Juni, hatten einen Einfluss auf den Rückgang des alpenquerenden Güterverkehrs im vergangenen Jahr. Der Anteil der Schiene am Modalsplit beträgt neu 63,2 % gegenüber 63,9 % im Jahr 2011.

Die Gütermenge, die im letzten Jahr durch die Schweizer Alpen transportiert wurde, ist wieder unter die 2011 erstmals überschrittene Grenze von 40 Millionen Nettotonnen gesunken. Sie erreichte 2012 insgesamt 37,5 Millionen Nettotonnen, was einem Rückgang von 6,4 % entspricht. Dabei musste die Schiene höhere Einbussen (-7,5 %) als die Strasse (-4,5 %) hinnehmen.

Auf der Strasse ging die Zahl der alpenquerenden Fahrten um 4,0 % (-50 000) zurück. Der im ersten Semester 2012 verzeichnete Abschwung (-3,6 %) verstärkte sich im zweiten Semester (-5,4 %). Über das ganze Jahr hinweg betrug die Zahl der Lastwagenfahrten 1,209 Millionen. Das sind zwar fast 14 % weniger gegenüber dem Bezugsjahr 2000, diese Fahrtenzahl liegt jedoch immer noch deutlich über dem im Gesetz verankerten Verlagerungsziel von 650 000 alpenquerenden Fahrten im Jahr bis 2018.

Der Rückgang des Güterverkehrs auf der Schiene im ersten Semester (-11,1 %) wurde in der zweiten Jahreshälfte abgebremst (-3,4 %). Ursache für den grossen Unterschied im Semestervergleich war die Sperrung der Gotthardlinie vom 5. Juni bis 2. Juli 2012. In der vier Wochen dauernden Sperre wurden weniger als 200 000 Nettotonnen Güter befördert, während die monatliche Gütermenge vor und nach der Schliessung ca.1,2 Millionen Nettotonnen und mehr betrug.

Während der Gotthardsperre nahm der Güterverkehr auf der Lötschberg-Simplon-Achse deutlich zu. Diese Zunahme genügte jedoch nicht, um die in beiden Semestern eingetretenen Verluste bei der auf dieser Achse transportierten Gütermenge auszugleichen. Wegen Sanierungsarbeiten war auch die Lötschberg-Simplon-Achse im August für drei Wochen gesperrt.

Am besten hielt sich 2012 der unbegleitete kombinierte Verkehr (UKV) (-4,4 %). Als wichtigste Nord-Süd-Transitachse verzeichnete die Gotthardachse erneut einen Aufwärtstrend in der zweiten Jahreshälfte. Dagegen blieben die im Wagenladungsverkehr (WLV) und auf der Rollenden Landstrasse beförderten Gütermengen rückläufig (insgesamt -12,8 % beziehungsweise -11,4 % im Gesamtjahr 2012). 


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