Schweiz hilft mit der Ostzusammenarbeit jungen Marktwirtschaften bei Reformen

Bern, 16.11.2012 - Seit über 20 Jahren unterstützt die Schweiz im Rahmen ihrer Transitionshilfe politische und wirtschaftliche Reformprozesse in den Ländern Osteuropas und der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS). An der Jahreskonferenz der Schweizer Ostzusammenarbeit diskutierten Experten und Behördenvertreter am Beispiel der Erwerbstätigkeit im Westbalkan über Herausforderungen und Resultate.

Der Übergang von einer gesellschafts- und ordnungspolitischen Form in eine andere (Transition) stellt viele Länder vor grosse Herausforderungen. Im Westbalkan etwa zeigt sich dies unter anderem auf dem Arbeitsmarkt: Viele Menschen können in diesen Ländern keiner bezahlten Arbeit nachgehen. Insbesondere benachteiligte Bevölkerungsgruppen finden nur schwer Zugang zum wirtschaftlichen Leben. Gleichzeitig bekunden Arbeitgeber oft Mühe, geeignete Arbeitskräfte zu finden. Diese schwierige Situation wurde von SECO und DEZA an der Jahreskonferenz der Schweizer Ostzusammenarbeit von unterschiedlicher Seite her beleuchtet.

In seiner Eröffnungsrede betonte Bundesrat Johann N. Schneider-Ammann, dass wirtschaftliche Entwicklung nur möglich sei, wenn in dem entsprechenden Land die nötigen Kenntnisse und Fähigkeiten vorhanden seien . Dabei spielt die Ausbildung eine ebenso wichtige Rolle wie der Privatsektor und die Förderung der Beschäftigung, wie der Wirtschaftsminister weiter ausführte.

Gerade in Transitionsländern seien die spezifischen Merkmale eines Landes wie die ökonomische Struktur, die Demographie und die institutionelle Kapazität entscheidend, um geeignete Massnahmen für die Beschäftigungsförderung zu definieren, bekräftigte der Wirtschaftsminister Erkenntnisse des aktuellen Weltentwicklungsberichtes 2013 über Arbeit und Beschäftigung.

Das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) zielt mit seinen arbeitsmarktpolitischen Ansätzen darauf ab, Rahmenbedingungen zu verbessern, Institutionen zu stärken, den Arbeitsplätze schaffenden Privatsektor zu fördern und Arbeitnehmende gezielt auszubilden. Insbesondere die langfristige KMU-Finanzierung schafft in bedeutendem Umfang neue Stellen. Durch den Start-up-Fund des SECO etwa wurden bisher rund 11 000 Arbeitsstellen geschaffen.

Im Vordergrund des Engagements der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) steht die Modernisierung der Berufsbildung. Dabei wird besonderes Gewicht auf die verstärkte Zusammenarbeit von Privatwirtschaft und Ausbildungsinstitutionen gelegt, damit die erlernten Fähigkeiten gut mit den Bedürfnissen des Marktes übereinstimmen. Das duale Berufsbildungssystem der Schweiz liefert hierzu wertvolle Erfahrungen.

Gleichzeitig müssen auch die Kompetenzen der älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern auf den neusten Stand gebracht werden. Ein weiterer Schwerpunkt des Engagements der Schweiz ist der Auf- und Ausbau von effizienten Arbeitsmärkten. Die Entwicklung und Verbindung von öffentlichen und privaten Vermittlungsstellen spielt hierbei eine wichtige Rolle, ebenso die Bereitstellung von verlässlichen aktuellen Informationen und Statistiken zur Arbeitsmarktsituation.

Die Schwerpunkte der Schweizer Ostzusammenarbeit werden in den nächsten vier Jahren neu ausgerichtet, wie DEZA-Direktor Martin Dahinden gemäss Redetext zum Abschluss der Konferenz erläutert. Er betonte, dass die Schweiz sich in Zukunft stärker in fragilen Kontexten engagieren werde, etwa in Zentralasien, wo die politischen Spannungen seit 2006 zugenommen hätten. Aber auch die Zusammenarbeit mit dem Privatsektor sowie Gouvernanz- und Gesundheitsprogramme würden stärker gewichtet.

Die Schweizer Ostzusammenarbeit nimmt sich künftig auch stärker den globalen Herausforderungen wie Klimawandel, Wasserknappheit und Migration an. „Die in den letzten Jahren erreichten Resultate machen uns Mut, den eingeschlagenen Weg weiter zu verfolgen", sagte der Direktor der DEZA gemäss Redetext.


Adresse für Rückfragen

Staatssekretariat für Wirtschaft SECO
Holzikofenweg 36
CH-3003 Bern
Tel. +41 58 462 56 56
medien@seco.admin.ch


Herausgeber

Eidgenössisches Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung
http://www.wbf.admin.ch

https://www.admin.ch/content/gov/de/start/dokumentation/medienmitteilungen.msg-id-46745.html