Jugendmedienschutz und Medienkompetenz – die Jugend redet mit
Bern, 17.11.2012 - Im Rahmen des Idea Contest „Jugendmedienschutz und Medienkompetenz“ haben sich heute 200 Jugendliche aus der ganzen Schweiz in ihrem Ideenreichtum gemessen: Innerhalb weniger Stunden entwickelten sie spannende Projekte, mit denen Jugendmedienschutz und Medienkompetenz bei Jugendlichen gefördert werden können. Die besten Projektideen wurden prämiert. Der Ideenwettbewerb fand als gemeinsamer Anlass der Eidgenössischen Jugendsession und des Nationalen Programms Jugend und Medien in Bern statt.
Durch die Etablierung der neuen Medien sind der Jugendmedienschutz und die Förderung von Medienkompetenzen zunehmend in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Die Teilnehmenden des Ideenwettbewerbs „Jugendmedienschutz und Medienkompetenzen" hatten heute die Gelegenheit, die Herausforderungen aus ihrer Perspektive auszuloten und eigene Massnahmen zu entwickeln.
Die 200 Jugendlichen, die momentan an der Eidgenössischen Jugendsession in Bern tagen, stellten sich in Arbeitsgruppen der Aufgabe, innerhalb weniger Stunden eine spannende und innovative Projektidee auf die Beine zu stellen. So konzipierten gleich mehrere Gruppen Sensibilisierungs- oder Werbekampagnen, andere entwickelten Ideen für Handygames oder drehten Videos. Die unterschiedlichen Hintergründe, Interessen und Inputs der Gruppenmitglieder erzeugten eine Dynamik, die sich als ideales Ideenlabor erwies: Die Projekte nahmen rasch Gestalt an - und wurden mit kreativer und kompetitiver Freude verfolgt.
Positives Bild jugendlicher Mediennutzung
Zur Entwicklung ihrer Projekte griffen die Jugendlichen auf ihr Wissen, ihre Kreativität und ihre Netzwerke zurück. Sie bewegten sich in der digitalen Welt, sammelten Informationen via Social Media, dokumentierten ihre Ideen per Smartphone und drehten Kurzfilme. Die Teams machten sich alle Kommunikationskanäle produktiv zu Nutzen und stellten damit ihre eigene Medienkompetenz unter Beweis. Letztlich zeichneten das Publikum und die Jury die Idee einer neuen Vernetzungsplattform mit dem Hauptpreis aus. Die Eigenheit dieser Plattform besteht darin, dass sie nur von Schülerinnen und Schülern genutzt werden könnte und dadurch einen erhöhten Schutz vor Missbrauch bietet. Nationalrätin und Jurymitglied Viola Amherd (CVP) war beeindruckt ob der Vielfalt der entwickelten Ideen: „Besonders gefallen hat mir das Engagement, das die jungen Leute an den Tag gelegt haben und die Kreativität, mit der die Ideen präsentiert wurden". Medien- und Kommunikationsexperte Prof. Thomas Merz war begeistert vom spürbaren Engagement der Teilnehmenden. Er hielt fest, dass Schule und Eltern in diesem Bereich unbedingt ihre Verantwortung wahrnehmen müssen - und dass sie in dieser Aufgabe auch Unterstützung brauchen. „Dass aber Jugendliche selbst aktiv werden und eigene Projekte lancieren, ist ein spannender und nachhaltiger Ansatzpunkt. Der heutige Anlass hat so auch gezeigt, wie wichtig das Lernen von Gleichaltrigen, die „Peer Education", bei der Entwicklung von Medienkompetenz ist."
Der Katalog mit allen erarbeiteten Projektideen ist online abrufbar. Alle erarbeiteten Projekte werden in einem nächsten Schritt auf ihre Umsetzbarkeit geprüft und gegebenenfalls im Rahmen des Nationalen Programms Jugend und Medien weiterverfolgt.
Der Idea Contest „Jugendschutz und Medienkompetenz" fand im Rahmen der diesjährigen Eidgenössischen Jugendsession statt, die noch bis am Sonntagabend, 18. November 2012 dauert. Der Ideenwettbewerb war ein gemeinsamer Anlass der Jugendsession und des Nationalen Programms Jugend und Medien und wurde vom Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV), der Swisscom AG und der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände SAJV realisiert.
Nationales Programm Jugend und Medien
Das Nationale Programm zur Förderung von Medienkompetenzen wurde vom Bundesrat im Juni 2010 für die Jahre 2011 - 2015 beschlossen und dem Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV) zur Umsetzung übertragen. Gemeinsam mit den Medienbranchen verfolgt das Programm das Ziel, dass Kinder und Jugendliche kompetent mit digitalen Medien umgehen, deren Chancen nutzen und vor deren Gefahren geschützt sind. Gleichzeitig sollen die verschiedenen Akteure in diesem Bereich vernetzt werden. Tragende Programmpartner sind die Swisscom AG, welche sich seit vielen Jahren im Jugendmedienschutz engagiert, der Verband der Computerspielbranche SIEA (Swiss Interactive Entertainment Association), der die Umsetzung des europaweiten Altersklassifikationssystems PEGI in der Schweiz gewährleistet sowie die Jacobs Foundation, die langjährige Fördererfahrung im Bereich der Kinder- und Jugendentwicklung hat. Mit der Plattform jugendundmedien.ch bietet das Programm ein Internetportal mit aktuellen und verlässlichen Informationen zum Thema Jugendmedienschutz.
Eidgenössische Jugendsession
Die Eidgenössische Jugendsession ist die wichtigste jugendpolitische Plattform der Schweiz und findet 2012 zum 21. Mal statt. Vom 15. bis 18. November treffen sich 200 Jugendliche aus der ganzen Schweiz um aktuelle Themen zu debattieren und politische Forderungen zu erarbeiten. Unabhängig von politischer Einstellung oder Parteizugehörigkeit kann jedeR in der Schweiz wohnhafte Jugendliche zwischen 14 und 21 Jahren teilnehmen und seine Anliegen vertreten.
Die Eidgenössische Jugendsession wird von einem Organisationskomitee aus freiwilligen Jugendlichen und einem Projektteam der SAJV, dem Dachverband von 65 Jugendorganisationen in der Schweiz, organisiert.
www.jugendsession.ch / www.sajv.ch
Adresse für Rückfragen
Urs Keller, Leiter Öffentlichkeitsarbeit
Tel. 079 778 74 16; E-Mail: urs.keller@bsv.admin.ch
Herausgeber
Bundesamt für Sozialversicherungen
http://www.bsv.admin.ch