Gewalt in Paarbeziehungen: Nationale Fachtagung zu Risikoeinschätzung und Bedrohungsmanagement

Bern, 08.11.2012 - Rund 150 Expertinnen und Experten aus Politik, Justiz und Praxis haben sich heute in Bern an der vom Eidgenössischen Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann EBG organisierten nationalen Fachtagung Häusliche Gewalt getroffen. Diskutiert wurden Instrumente zur Gefährlichkeitseinschätzung und die Voraussetzungen für die interinstitutionelle Zusammenarbeit bei Risikofällen.

Im Zentrum der Fachtagung Häusliche Gewalt stand der Schutz von Opfern. Diskutiert wurden verschiedene Instrumente zur Gefährlichkeitseinschätzung und die Voraussetzungen zur interinstitutionellen Zusammenarbeit bei Risikofällen. In Grossbritannien hat sich gezeigt, dass durch eine verstärkte Zusammenarbeit der verschiedenen involvierten Institutionen, beispielsweise von Polizei, Justiz, Opferhilfeeinrichtungen und Beratungsstellen für Tatpersonen, die wiederholte Anwendung von Gewalt bei besonders gefährdeten Opfern verringert werden kann. Ein Ziel der Tagung war es denn auch, die Vernetzung der bei der Gefährlichkeitseinschätzung und einem koordinierten Bedrohungsmanagement entscheidenden Akteurinnen und Akteure zu fördern. Verschiedene kantonale Projekte wurden vorgestellt und sollen Impulse für weitere Vorhaben liefern.

Im Jahr 2011 kam es zu 15'061 Straftaten, die dem Bereich der häuslichen Gewalt zugerechnet werden konnten (27 davon mit tödlichem Ausgang). Dies entspricht 39% aller begangenen Straftaten (Polizeiliche Kriminalstatistik 2011). Durch die Unterzeichnung von verschiedenen internationalen Abkommen hat sich die Schweiz verpflichtet, Massnahmen zur Prävention und Bekämpfung häuslicher Gewalt zu ergreifen. In der neuen Leitlinie 7 zur Gleichstellung von Frau und Mann des Legislaturplans 2011-2015 wurde die Weiterführung der Massnahmen zur Prävention und Bekämpfung der häuslichen Gewalt zudem explizit festgehalten.


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