Das MEDIA-Abkommen tritt am 1. April 2006 in Kraft

Bern, 31.3.2006, 31.03.2006 - Ende Februar 2006 wurde das Abkommen zu den Filmförderungsprogrammen MEDIA von der EU ratifiziert. Dieses Abkommen wird Morgen in Kraft treten.

In der Europäischen Filmkulturpolitik war die Schweiz vor Jahren ganz vorne mit dabei. Als erstes Nicht-EU-Land war sie Vollmitglied der MEDIA-Programme. Diese Mitgliedschaft basierte auf einem privatrechtlichen Vertrag. Aber nur wenige Monate später, nämlich zum Zeitpunkt der gescheiterten EWR-Abstimmung vom 6. Dezember 1992, verlor unser Land diese Mitgliedschaft, was spürbare Auswirkungen auf die audiovisuelle Kultur- und Wirtschaftspolitik unseres Landes hinterliess. Im Rahmen der Bilateralen II konnte diese Lücke mit den MEDIA Programmen wieder geschlossen werden.


Am 27. Februar 2006 nahm Aussenministerin Micheline Calmy-Rey das von der EU ratifizierte Abkommen zu den Filmförderungsprogrammen MEDIA in Empfang. Dieses Abkommen ist für das Schweizer Filmschaffen ein bedeutender Schritt, erhalten doch damit unsere Filmschaffenden als vollberechtigte Teilnehmende einen gleichwertigen Zugang zu allen Fördermassnahmen der Europäischen Union. Die Filmbranche wird sich einerseits vermehrt dem europäischen Markt stellen müssen, profitiert aber andererseits von den finanziellen Möglichkeiten der europäischen Förderprogramme.


Das MEDIA Abkommen beinhaltet die zwei Programme MEDIA Plus und MEDIA Fortbildung. Beim ersten Programm werden Entwicklung, Vertrieb und Vermarktung audiovisueller Produktionen gefördert. Im Bereich Vertrieb bspw. erhalten Verleihfirmen einen Beitrag zur Lancierung ihrer nicht-nationalen europäischen Filme. Zudem wird für jedes verkaufte Kinoticket dieses Filmes ein automatischer Zuschuss bezahlt. Somit bewirken die Fördergelder, dass Verleiher mehr Filme lancieren können, das Risiko von Kinobetreibern verkleinert sich, die Auswertungschancen europäischer Filme steigt, was wiederum den Produzenten zu Gute kommt. Schlussendlich profitiert auch der inländische Kinobesucher von einem breiten Filmangebot.
MEDIA Fortbildung verfolgt das Ziel, die berufliche Weiterbildung der Fachkreise im audiovisuellen Sektor zu verbessern. Das Programm erteilt Gelder an Ausbildungsstätte, welche bspw. Kurse in den Bereichen digitale Produktionstechniken oder Drehbuchgestaltung anbieten oder Filmschaffende in juristischen Fragen des Vertriebs ausbilden.


Das Bundesamt für Kultur verwendet insgesamt Fr 7.9 Millionen (inkl. auslaufende Ersatzmassnahmen, Beteiligung an MEDIA Desk Suisse) für die MEDIA-Programme. Die MEDIA-Programme treten am 1.April 2006 in Kraft. Im letzten Jahr hat das MEDIA Programm annähernd Fr. 150 Millionen zur Förderung der europäischen Filmindustrie ausgegeben.


Adresse für Rückfragen

Ursula Pfander, Sektion Film, Tel +41 31 322 50 92 / ursula.pfander@bak.admin.ch
Weitere Information unter: www.mediadesk.ch und www.europa.admin.ch


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