Bildung in einem globalen Umfeld – Möglichkeiten, Chancen, Handlungsbedarf

Bern, 10.05.2012 - Globalisierung, Strukturwandel und die wachsende Bedeutung der Wissensgesellschaft stellen die Schweizer Berufsbildung vor neue Herausforderungen. Handlungsbedarf zeigt sich dabei insbesondere beim Thema Fachkräfteknappheit. Das Bundesamt für Berufsbildung und Technologie BBT nahm heute in Bern die 10. Maitagung der Berufsbildung zum Anlass, bildungspolitisch eine Standortbestimmung vorzunehmen.

Die Berufsbildung umfassend fördern und dem markanten Wandel in der Berufs- und Arbeitswelt Rechnung tragen: Mit diesen Zielen trat 2004 das neue Berufsbildungsgesetz in Kraft. Seither ist viel erreicht worden: Ein leistungsfähiges, durchlässiges und differenziertes Berufsbildungssystem sorgt heute dafür, dass individuelle Bildungswege möglich sind, ohne in Sackgassen zu enden. Die Bildungspalette richtet sich nach den Fähigkeiten und Wünschen jedes Einzelnen und erfüllt gleichzeitig die Anforderungen der Wirtschaft an qualifizierte Arbeitskräfte.

Einen hohen Stellenwert für die Erfolge mass BBT-Direktorin Ursula Renold an der heutigen Tagung der gut funktionierenden Zusammenarbeit zwischen Bund, Kantonen und Organisationen der Arbeitswelt zu. Die Verbundpartnerschaft habe massgeblich dazu beigetragen, notwendige Reformprozesse zielstrebig umzusetzen. So beispielswiese die praxis- und arbeitsnahe Revision hunderter Berufsbilder der beruflichen Grundbildung und höheren Berufsbildung, die heute zu einem grossen Teil abgeschlossen ist. Oder das neu eingeführte ergebnisorientierte Finanzierungssystem, das wesentlich zur Transparenz der Berufsbildungspolitik beigetragen hat. Gut etabliert sind inzwischen auch Lehre und Forschung zur Berufspädagogik am Hochschulinstitut für Berufsbildung EHB.

Eine wachsende Herausforderung für das Bildungssystem stellt die Deckung des Bedarfs an qualifizierten Fachkräften für die Wirtschaft. Mit der demografischen Entwicklung verkleinert sich die Bevölkerung im Erwerbsalter. Die Schweiz muss sich auf die Situation vorbereiten, dass der wachsende Fachkräftebedarf nicht wie in den vergangenen Jahren vor allem durch Rekrutierung im Ausland abgedeckt werden kann. Vielmehr sollen Arbeitskräfte in der Schweiz laufend entlang den Bedürfnissen der Wirtschaft qualifiziert werden. Sowohl in der Erstausbildung, aber immer mehr auch über Umschulungen und eine konsequente Nach- und Höherqualifizierung.

Auf Bundesebene laufen dazu zahlreiche Massnahmen. Dazu zählen namentlich der Entwurf zu einem Weiterbildungsgesetz, den der Bundesrat voraussichtlich noch dieses Jahr verabschieden wird. Oder die Umsetzung der Fachkräfteinitiative, die das Eidgenössische Volkswirtschaftsderpartement EVD 2011 lanciert hat. Weiter soll ein nationaler Qualifikationsrahmen (NQR-CH) mit Diplomzusätzen Schweizer Berufsbildungsabschlüsse besser vergleichbar machen und die Chancen von Personen mit einem Abschluss der höheren Berufsbildung bei Bewerbungen im In- und Ausland erhöhen. Ein entsprechender Verordnungsentwurf befindet sich noch bis 15. Mai 2012 in der Anhörung.


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