Gemischter Ausschuss Forschung und Euratom erörtert Rahmenbedingungen für künftige Forschungszusammenarbeit

Bern, 27.04.2012 - Die Bilanz der Schweizer Beteiligung an den 7. Forschungsrahmenprogrammen der EU fällt unverändert positiv aus. Dies wurde beim diesjährigen Treffen des Gemischten Ausschusses Forschung und Euratom zwischen der Schweiz und der EU heute in Genf auf beiden Seiten festgestellt. Das Treffen diente dem gegenseitigen Austausch über die Umsetzung der bestehenden Abkommen sowie über das neue Forschungsprogramm „Horizon 2020“ für die Jahre 2014 bis 2020.

Die mehrjährigen Forschungsrahmenprogramme (FRP) sind das Hauptinstrument der Europäischen Union zur Förderung der Forschung, der technologischen Entwicklung und der Demonstration einerseits sowie zur Forschung und Ausbildung im Rahmen der Europäischen Atomgemeinschaft (Euratom). Die Schweiz ist durch ein bilaterales Abkommen assoziiert, was Schweizer Forschenden die gleichberechtigte Teilnahme an den jährlichen Ausschreibungen ermöglicht. Mit einem Budget von über 53 Milliarden Euro für die Jahre 2007-2013 hat sich das 7. FRP als eine wichtige Quelle von Drittmitteln für Schweizer Forschende (Hochschulen, Unternehmen, Einzelpersonen) etabliert. Die Schweiz verzeichnet in den kompetitiven internationalen Ausschreibungen eine hohe Erfolgsrate.

Beim heutigen Treffen des Gemischten Ausschusses von Vertretern der EU und der Schweiz wurde unter anderem die Umsetzung der bestehenden Abkommen thematisiert. Auch wurde eine Zwischenbilanz über die Schweizer Teilnahme am 7. FRP gezogen: Schweizer Forschende sind hauptsächlich im Programm „Ideen" des Europäischen Forschungsrats (27% der Beiträge), im Bereich Informationstechnologien (21% der Beiträge) und im Bereich Gesundheit (12%) tätig. Dabei konnte die Schweiz, deren Beitrag im Durchschnitt rund 2,7% des Gesamtbudgets der 7. FRP entspricht, 4,3% aller durch die EU gewährten Beiträge sichern (Stand: Juni 2011).

Ebenfalls zur Sprache kamen Aspekte der Assoziierung der Schweiz am Euratom-Rahmenprogramm, ein Thema, welches im Nachgang zum Treffen des Gemischten Ausschusses noch separat erörtert wurde, sowie das zukünftige Forschungsprogramm „Horizon 2020", das ab 2014 beginnen soll.

"Horizon 2020"

Das künftige Forschungsrahmenprogramm "Horizon 2020" wird den Aufbau des europäischen Forschungsraums zu einem international wettbewerbsfähigen, wissensbasierten Wirtschaftsraum weiterführen. "Horizon 2020" umfasst drei verschiedene Förderprogramme, die von 2014 bis 2020 laufen:

  • 1. das Rahmenprogramm der Europäischen Union für Forschung, technologische Entwicklung und Demonstration;
  • 2. Teile des bestehenden Programms für Wettbewerbsfähigkeit und Innovation;
  • 3. das Europäische Institut für Innovation und Technologie.

Die Schweiz nutzte im Rahmen des Gemischten Ausschusses die Gelegenheit, ihre Position zu dem von der EU-Kommission im vergangenen Herbst präsentierten Entwurf des "Horizon 2020"-Programms darzulegen. Ausserdem diskutierten beide Seiten den möglichen Ablauf und die Vorbereitungen für eine Teilnahme der Schweiz am künftigen Forschungsrahmenprogramm.

Das Treffen des Gemischten Ausschusses wurde von Jürg Burri, stellvertretender Direktor des Staatssekretariats für Bildung und Forschung (SBF), und dem stellvertretenden Generaldirektor für Forschungsprogramme der Europäischen Kommission, Rudolf Strohmeier, geleitet. Von Schweizer Seite nahmen neben dem SBF ausserdem Vertreter des Bundesamtes für Berufsbildung und Technologie, des Integrationsbüros, der Direktion für Völkerrecht sowie der Schweizer Mission in Brüssel teil.


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