Neue Impfempfehlungen: Keuchhustenimpfung auch für Erwachsene

Bern, 06.02.2012 - Der Schweizerische Impfplan wird jedes Jahr überprüft und den aktuellen Umständen angepasst. Neu wird die Impfung gegen Keuchhusten (Pertussis) auch Erwachsenen empfohlen. Dadurch sollen vor allem Säuglinge vor dieser hochansteckenden und für sie gefährlichen Krankheit geschützt werden.

Jedes Jahr erkranken in der Schweiz schätzungsweise 4000 Kinder und Erwachsene an dieser hochansteckenden Infektion. Jährlich müssen etwa 50 Kinder wegen Keuchhusten hospitalisiert werden - die Mehrheit davon sind Säuglinge, die aufgrund ihres Alters noch nicht vollständig geimpft sind und für welche die Krankheit gefährlich ist. Da in den meisten Fällen Erwachsene die Krankheit auf Säuglinge übertragen, wird die Impfung gegen den Keuchhusten neu auch jungen Erwachsenen (eine Dosis für alle 25- bis 29-Jährigen) und all jenen Personen empfohlen, die regelmässig Kontakt mit Säuglingen haben. Bei einer Impfung geht es nicht nur darum, sich selber vor bestimmten Krankheiten zu schützen, sondern auch seine Mitmenschen, darunter eben Kleinkinder oder ältere Personen. Nur auf diese Weise kann der optimale Schutz der gesamten Bevölkerung erreicht werden.

Weniger Impfungen, gleichbleibender Schutz

Bei einigen Impfungen sind die Empfehlungen nach unten angepasst worden: Die Auffrischimpfungen gegen Diphterie und Tetanus bei Erwachsenen bis 65 sollen nur noch halb so häufig erfolgen und sind demnach im Alter von 25, 45 und 65 Jahren vorgesehen; ab 65 Jahren dann wieder alle 10 Jahre.
Ebenfalls angepasst wurden die Empfehlungen für die HPV-Impfung (humane Papillomaviren, die Gebärmutterhalskrebs auslösen können): Bei Mädchen, welche die erste Impfdosis vor dem 15. Geburtstag erhalten, sind zwei Impfdosen im Abstand von sechs Monaten ausreichend. Erfolgt die erste HPV-Impfung nach dem 15. Geburtstag, werden weiterhin drei Impfungen empfohlen.

Der Schweizerische Impfplan wird regelmässig überarbeitet und die Empfehlungen werden angepasst. Dabei berücksichtigen das Bundesamt für Gesundheit (BAG), die Eidg. Kommission für Impffragen (EKIF) - bestehend aus KinderärztInnen, AllgemeinmedizinerInnen, InternistInnen, InfektiologInnen, EpidemiologInnen und PräventivmedizinerInnen - und Swissmedic die neusten Entwicklungen bei den Impfstoffen, neue Erkenntnisse über deren Wirksamkeit und Sicherheit sowie die epidemiologische Situation in der Schweiz. Ziel ist es, die empfohlenen Impfdosen auf das Minimum zu beschränken und trotzdem einen optimalen Impfschutz der Bevölkerung zu erreichen. Eine Impfung wird nur empfohlen, wenn der Nutzen durch verhinderte Krankheiten und deren Komplikationen die mit den Impfungen verbundenen Risiken in jedem Fall um ein Vielfaches übertrifft.

www.meineimpfungen.ch: Dieser elektronische Impfausweis ermöglicht es seit April 2011, seine Impfungen in einem elektronischen Impfausweis zu erfassen und zu prüfen, ob die Impfungen à jour sind oder vervollständigt werden müssen. Ebenfalls ist es möglich, eine Impferinnerung zu abonnieren.


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BAG, Mona Neidhart, Sektion Kommunikation, Telefon 031 322 95 05 oder media@bag.admin.ch



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