NEAT kommt zügig voran

Bern, 28.03.2006 - Die Arbeiten an den beiden NEAT-Achsen Lötschberg und Gotthard kommen zügig voran. Die Gesamtprojektkosten bis zum Abschluss des Jahrhundertwerks NEAT werden weiterhin auf 16,4 Milliarden Franken geschätzt. Dies zeigt der vom Bundesamt für Verkehr (BAV) für die parlamentarischen Aufsichtsgremien erarbeitete NEAT-Standbericht Nr. 20 auf. Die Kompensationsplanung bleibt für alle NEAT-Projektbeteiligten eine Daueraufgabe.

Im Lötschberg-Basistunnel wurde im zweiten Halbjahr 2005 der Rohbau weitgehend fertig gestellt. Etwa zwei Drittel waren bereits für die bahntechnische Ausrüstung freigegeben. Die Fahrbahn war Ende 2005 zu 59 % eingebaut, inzwischen sind es 72 % (Stand März 2006). Das Ziel, die Basisstrecke im Juni 2007 reduziert und im Dezember 2007 vollständig dem kommerziellen Betrieb zu übergeben, ist weiterhin realistisch. Gleichzeitig bleibt es anspruchsvoll.

Beim Gotthard-Basistunnel wurden zwischen Juli und Dezember 2005 9,5 Kilometer Tunnelröhren ausgebrochen. Am Ende der Berichtsperiode waren fast 55 % des gesamten Tunnelsystems durchbohrt, inzwischen (März 2006) sind es bereits 58 %. Auch auf planerischer und politischer Ebene wurden Fortschritte erzielt. So wurde im Kanton Uri eine Lösung für die Schächenquerung ausgehandelt. Für den Ceneri-Basistunnel erteilte der Bund die Baubewilligung.

Nachdem das Bauprojekt des Ceneri-Basistunnels eine Kostensteigerung von 174 Millionen Franken ergeben hatte, veranlasste der Bund, dass das Projekt und seine Kosten noch einmal überprüft werden. Darüber hat das BAV bereits im Februar orientiert. Aus heutiger Sicht wird sich die Inbetriebnahme des Ceneri-Basistunnels wegen einer längeren Projektierungsdauer und eines angepassten Bauprogramms um zwei Jahre auf 2019 verschieben.

Gesamtprojektkosten weiterhin auf 16,4 Milliarden geschätzt

Unter den geschilderten Voraussetzungen werden die Kosten des gesamten NEAT-Projektes (Preisstand 1998) weiterhin auf 16,4 Milliarden Franken geschätzt (30 Millionen mehr als im Vorbericht). Dagegen hat sich das Risikopotential um 100 Millionen Franken auf 1,4 Milliarden erhöht. Hauptgrund dafür ist die erwähnte Kostenentwicklung beim Bauprojekt für den Ceneri-Basistunnel. Die geschätzten Kosten bis Abschluss der NEAT (16,4 Milliarden) und der Risikobereich (1,4 Milliarden) ergeben derzeit eine mögliche Summe von 17,8 Milliarden Franken (Preisstand 1998). Hinzu kommen die Teuerung, die Bauzinsen und die Mehrwertsteuer.

Die vom Parlament bewilligten Finanzierungsmittel betragen 15,6 Milliarden Franken. Damit besteht eine aktuelle Finanzierungslücke von rund 0,8 Milliarden Franken. Der Bundesrat kann die Finanzierung der notwendigen Verpflichtungen bis 2007/2008 durch Reservefreigaben sicherstellen. Zu diesem Zeitpunkt wird auch die Gesamtschau über die zukünftigen Eisenbahnprojekte vorliegen. Gleichzeitig wird  dem Parlament voraussichtlich ein weiterer NEAT-Zusatzkredit beantragt werden. Allenfalls sind auch Projekte des Alpentransit-Beschlusses zu streichen oder weiter zurückstellen. Finanziert wird die NEAT über den FinöV-Fonds.

Die Kompensationsplanung ist für alle NEAT-Projektbeteiligten eine Daueraufgabe. Die AlpTransit Gotthard AG (ATG) wurde aufgefordert, Kompensationen zu prüfen, selbst wenn sich dadurch die vereinbarte Nutzungsdauer verkürzt oder sich daraus betriebliche Einschränkungen ergeben könnten.

Jahrhundertwerk mit grossem Nutzen

Mit dieser Investition entsteht ein Jahrhundertwerk, das sich mit den Pionierwerken der Eidgenossenschaft wie dem Gotthardtunnel von 1882 messen kann, und das der Schweiz einen grossen Nutzen bringen wird: schnelle Bahnverbindungen für den Personenverkehr innerhalb unseres Landes, aber auch zwischen der Schweiz, Deutschland und Italien. Zudem schafft die NEAT gute Nord-Süd-Verbindungen auf der Schiene für die Güter. Sie ist ein zentrales Instrument dafür, dass die Verlagerung des Güterverkehrs von der Strasse auf die Schiene gelingen kann.


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