Weniger Verkehrstote im ersten Halbjahr 2011 gegenüber der Vorjahresperiode

Bern, 02.09.2011 - Im ersten Halbjahr 2011 verloren 160 Menschen ihr Leben auf Schweizer Strassen, 2044 wurden schwer verletzt. Gegenüber dem ersten Halbjahr 2010 verringerte sich die Zahl der Getöteten um 4 Personen. Die Zahl der Schwerverletzten ist hingegen um 19 Personen gestiegen. Dies zeigt die Auswertung des neuen Strassenverkehrsunfall-Registers des Bundesamtes für Strassen (ASTRA).

Mit 160 Personen im ersten Halbjahr 2011 entspricht die Zahl der Getöteten dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre (2006 bis 2010). Die Zahl der Schwerverletzten liegt mit 2044 Personen 9 Prozent unter dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre. Die Entwicklung seit 2006 zeigt, dass die Zahl der Getöteten seit 5 Jahren tendenziell stagniert, die Zahl der Schwerverletzten seit 3 Jahren.

Rückgang der tödlich verunfallten Motorradfahrenden, Zunahme bei den tödlich verunfallten Autoinsassen

Mit 28 tödlich verunfallten Motorradfahrenden im ersten Halbjahr 2011 ist sowohl gegenüber dem Durchschnitt 2006 bis 2010 als auch gegenüber dem ersten Halbjahr 2010 ein Rückgang um 18 beziehungsweise 13 Prozent zu verzeichnen. Weniger ausgeprägt ist der Rückgang bei den schwerverletzten Motorradfahrenden mit 1 Prozent im Vergleich mit dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre.

Gestiegen ist hingegen die Zahl der in Personenwagen getöteten Personen (plus 12 Prozent). Der negativen Entwicklung bei den Getöteten, steht eine sehr positive Entwicklung bei den Schwerverletzten in Personenwagen gegenüber. Hier gab es ein Minus von 23 Prozent im Vergleich zum Durchschnitt 2006 bis 2010.

Unaufmerksamkeit im Strassenverkehr verursacht mehr Schwerverletzte als Geschwindigkeits- oder Alkoholeinflüsse

Die Unfallursachen "Unaufmerksamkeit" beziehungsweise "Ablenkung" im Strassenverkehr (545 Personen) waren auch im ersten Halbjahr 2011 für weit mehr Schwerverletzte verantwortlich als die Ursachen "Geschwindigkeits-" (378 Personen) oder "Alkoholeinfluss" (279 Personen). Verglichen mit dem Durchschnitt der Jahre 2006 bis 2010 beträgt der Rückgang für die Ursache "Unaufmerksamkeit/Ablenkung" 14, für die Ursache „Alkoholeinfluss“ 11, für die Ursache "Geschwindigkeitseinfluss" sogar 31 Prozent.

Geringer Anteil der Schwerverunfallten auf Autobahnen

Im ersten Halbjahr 2011 beträgt der Anteil der Getöteten und Schwerverletzten auf Autobahnen/-strassen am Gesamttotal 12 beziehungsweise 8 Prozent. Dieser Anteil ist über die Untersuchungsjahre betrachtet in etwa konstant geblieben. Das heisst zugleich, dass sich der allgemeine Trend bei der Entwicklung der Schwerverunfallten auch auf Autobahnen und Autostrassen zeigt.

Halbjahresstatistik des ASTRA

Die Halbjahresstatistik der Strassenverkehrsunfälle basiert zum ersten Mal auf dem neuen Strassenverkehrsunfall-Register des ASTRA. Das Register dient den kantonalen und kommunalen Polizeidienststellen zur Erfassung der Verkehrsunfälle auf der Strasse. Es enthält Unfälle auf öffentlichen Strassen oder Plätzen, in die mindestens ein motorisiertes oder nicht motorisiertes Fahrzeug oder ein Fussgänger mit einem fahrzeugähnlichen Gerät verwickelt ist. Als schwer verletzt gelten Personen mit einer schweren, sichtbaren Beeinträchtigung, die normale Aktivitäten zu Hause für mindestens 24 Stunden nach dem Unfall verhindert. Als getötet gelten Personen, die infolge eines Unfalls auf der Unfallstelle oder innerhalb von 30 Tagen nach dem Unfall an den Unfallfolgen sterben. Bei letzteren Personen ist das Unfalldatum ausschlaggebend für die Zuordnung zu einem Statistikhalbjahr. 

Bis zum Referenzjahr 2010 lag die Federführung der Strassenverkehrsunfall-Statistik beim Bundesamt für Statistik (BFS). Infolge der neuen Verordnung über das Strassenverkehrsunfall-Register (SURV) ist ab dem Referenzjahr 2011 das ASTRA für diese Statistik sowie für deren Veröffentlichung zuständig. Die Halbjahresstatistik enthält provisorische Ergebnisse. Die definitiven Ergebnisse werden im Frühjahr 2012 publiziert.


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Medienstelle des Bundesamtes für Strassen 031 324 14 91



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