Verstärkter Schutz vor Radongas

Bern, 25.05.2011 - Der Bundesrat hat den neuen nationalen Aktionsplan zum Schutz vor Radon in Wohn- und Aufenthaltsräumen verabschiedet. Darin sind die Schwerpunkte festgelegt, damit die Schweiz ihre Strategie an die neuen internationalen Normen anpassen kann. Die Schweiz ist von diesem lungenkrebserregenden natürlichen Gas besonders betroffen.

Radon ist ein natürliches radioaktives Gas im Boden, das durch undichte Stellen in der Gebäudehülle in das Hausinnere eindringen und sich in der Raumluft ansammeln kann. Das Lungenkrebsrisiko nimmt bei Personen, die es einatmen, linear zur Radonkonzentration zu, die in Becquerel pro Kubikmeter (Bq/m3) gemessen wird. Radon ist nach dem Rauchen die zweithäufigste Ursache für Lungenkrebs und verursacht nahezu 10% der Lungenkrebsfälle.

Gestützt auf neue epidemiologische Studien, die in Wohnräumen durchgeführt wurden, empfehlen die internationalen Gremien, insbesondere die Weltgesundheitsorganisation, die Radonexposition so weit als möglich zu senken und den maximalen Wert von 300 Bq/m3 in den Gebäuden nicht zu überschreiten.

Gemäss diesen neuen Erkenntnissen und unter Berücksichtigung der geologischen und klimatischen Bedingungen in unserem Land ist neu die gesamte Schweiz von der Radonproblematik betroffen. Der neue nationale Radonaktionsplan legt die vorrangigen Massnahmen fest, um einen angemessenen Schutz der Bevölkerung gemäss den internationalen Standards sicherzustellen. Insbesondere muss der Grenzwert von 1000 Bq/m3, auf dem das heutige Programm basiert, bei der Revision der Gesetzgebung neu beurteilt werden. Zudem muss die Zahl der Radonmessungen in den Schulen und den öffentlichen Gebäuden erhöht werden. Schliesslich stellen auch die Verschärfung der Bauvorschriften sowie die Verknüpfung des Radonaktionsplans mit der energetischen Gebäudeerneuerung vorrangige Aktionen dar. Aus einer Kosten-Nutzen-Sicht stellen dies die effizientisten Lösungen dar, um das Problem langfristig bewältigen zu können.


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