Güterverkehr durch die Schweizer Alpen: Bahn und Strasse legen wieder zu

Bern, 03.03.2011 - Im alpenquerenden Güterverkehr wurden 2010 aufgrund der wirtschaftlichen Erholung rund 12% mehr Waren transportiert als im Vorjahr. Obwohl der Schienengüterverkehr stark wuchs, hat er die durch die Krise erlittenen Verluste noch nicht ausgleichen können. Insgesamt wurden 62.7 % der Gütermengen mit der Bahn durch die Schweizer Alpen befördert. Die Zahl der Fahrten schwerer Güterfahrzeuge stieg um 6.5% auf 1,257 Millionen.

Die Menge der durch die Schweizer Alpen geführten Güter wuchs letztes Jahr auf 38,3 Millionen Nettotonnen. Davon wurden rund 24 Mio. auf der Schiene (+15.4%) und rund 14,3 Mio. auf der Strasse (+6.9%) transportiert. Den Ausschlag für die starke Zunahme gab die konjunkturelle Erholung in Europa. Die Tendenz war bereits Ende 2009 zu beobachten und setzte sich 2010 fort.

Die Anzahl alpenquerender Transporte auf der Strasse stieg 2010 um 77‘000 auf 1,257 Millionen Fahrten. Das entspricht ungefähr dem Niveau von 2007 und 2008 - und damit der Situation wie vor der Wirtschaftskrise. Dieser Wert liegt weit über der im Güterverkehrsverlagerungsgesetz angestrebten Zielmarke von maximal 650‘000 Fahrten bis 2018/19 und auch noch deutlich über dem für Ende 2011 angepeilten Zwischenziel von höchstens 1 Million Fahrten. Gemäss Gesetz hat der Bundesrat dem Parlament zusätzliche Massnahmen zu unterbreiten, wenn die Zielerreichung nicht gewährleistet ist. Der Bundesrat wird mit dem nächsten Verlagerungsbericht entsprechende Vorschläge machen.

Der Güterverkehr auf der Bahn konnte 2010 dank eines starken Wachstums zwar Marktanteile zurückgewinnen und den Anteil an der gesamthaft transportierten Menge im Vergleich zum Vorjahr von 60.9% auf 62.7% erhöhen. Er hat die zuvor erlittenen Verluste aber noch nicht vollständig wettmachen können. Die im letzten Jahr transportierte Gütermenge entspricht ungefähr dem Niveau von 2005 und 2006.
Besonders stark war das Wachstum im unbegleiteten kombinierten Verkehr mit einem Zuwachs von +17.2%. Auch der Wagenladungsverkehr verzeichnete mit +15.7% ein deutliches Wachstum, während der Verkehr auf der rollenden Landstrasse um lediglich +1.6% anstieg.

Das Transportaufkommen im Schienengüterverkehr war am Gotthard mit +24.5% besonders deutlich. Grund hierfür waren unter anderem die Sanierungsarbeiten auf der italienischen Seite der Simplon-Achse. Infolgedessen mussten Züge von der Lötschberg-Simplon-Achse auf die Gotthard-Achse umgeleitet werden. Insgesamt resultierte für die Lötschberg-Simplon-Achse im Jahr 2010 ein Wachstum von +4.0%.

Die mit dem Umweltmonitoring seit 2003 erhobene Luftschadstoffbelastung entlang der Strassen-Transitachsen (A2 und A13) zeigt für Stickoxide und Feinstaub eine abnehmende Tendenz. Die Grenzwerte werden entlang der A2 zwar noch überschritten, an der weniger verkehrsintensiven A13 inzwischen aber eingehalten.


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