Bernard Tschumi vertritt die Schweiz an der 10. Internationalen Architekturausstellung in Venedig

(Letzte Änderung 13.03.2006)

Bern, 13.03.2006 - Auf Vorschlag der Eidgenössischen Kunstkommission vertritt der Architekt Bernard Tschumi die Schweiz an der 10. Internationalen Architekturausstellung in Venedig. Das Bundesamt für Kultur stellt im Schweizer Pavillon auf dem Biennalegelände das architektonische Schaffen von Bernard Tschumi vor. Die Internationale Architekturausstellung beginnt am 10. September und dauert bis zum 19. November 2006.

An der 10. Internationalen Architekturausstellung in Venedig ist die Schweiz mit einer vom Bundesamt für Kultur (BAK) organisierten Ausstellung präsent. Der 1944 in Lausanne geborene und in New York sowie in Paris tätige Architekt Bernard Tschumi gibt im Schweizer Pavillon auf dem Biennalegelände einen Einblick in sein Denken und Schaffen.

Bernard Tschumi zeigt ein Bauprojekt, dessen Realisierung er auf einer Karibikinsel plant. Dabei erforscht er die realen und mythischen Eigenschaften und Bedingungen, die mit dem Projekt verbunden sind. Der Architekt bringt die Interessen zum Schutz der Natur mit denen der Investoren nach finanziellem Gewinn in Einklang. Statt eines strikten Masterplans schlägt Bernard Tschumi eine flexible Landschaft mit Gebäuden und Gärten vor, die sich für zahlreiche Aktivitäten im Hinblick auf ein Geschäftszentrum, ein Hotel, eine Touristenanlage und eine Einkaufszone eignet. Die Ausstellung ist als reich illustrierte Erzählung gestaltet. Thematisiert sind wirtschaftliche und poetische Aspekte sowie aussergewöhnliche Wechselwirkungen zwischen lokalen Ökosystemen und weltweiten Bankenstrategien. Beispielhaft erhellen eine Serie eindrücklicher Bilder, ein weit angelegtes Modell und ein Musikvideo sowohl die lokale als auch die globale Dimension zeitgenössischer Architektur.

Bernard Tschumi ist mit seinen theoretischen und konzeptuellen Architekturstudien weltweit bekannt geworden. Erinnert sei an seine Ausstellung und Publikation The Manhattan Transcripts (1981). Unter dem Titel Architecture and Disjunction (MIT Press, 1994) veröffentlichte er eine Reihe von Essays. Im Jahr 1982 gewann Bernard Tschumi unter 470 Konkurrenten den internationalen Wettbewerb für den Parc de la Villette auf dem Gelände der ehemaligen Schlachthöfe im Nordosten von Paris. In der Folge realisierte der Architekt auf einer Fläche von 35 Hektaren und mit einem Kostenrahmen von 900 Millionen Dollar eine öffentliche Parkanlage mit spektakulären Bauten, Spazierwegen, Brücken und Gärten. Nach Plänen von Bernard Tschumi werden zur Zeit das neue Akropolis-Museum in Athen, das Sportzentrum der Universität von Cincinnati, ein Konzertsaal mit 6000 Sitzplätzen in Limoges, ein Museum in der Nähe von Dijon sowie ein Wohnturm in New York City errichtet. Bernard Tschumi bekleidete von 1988 bis 2003 das Amt des Dekans der Graduate School of Architecture, Planning and Preservation an der Columbia University in New York. Seine neueste Publikation erschien im Jahr 2005 unter dem Titel Event Cities 3 (MIT Press).

Zeugnisse des Schaffens von Bernard Tschumi waren in zahlreichen Ausstellungen im Museum of Modern Art in New York, im Rahmen der Internationalen Architekturausstellungen in Venedig, im Niederländischen Architektur Institut in Rotterdam, im Centre Pompidou in Paris sowie in verschiedenen Galerien in New Yorker zu sehen.

Am 7., 8. und 9. September 2006 haben die Vertreterinnen und Vertreter der internationalen Presse für eine Vorbesichtigung freien Zutritt auf das Gelände der Biennale in Venedig. Die 10. Internationale Architekturausstellung steht dem Publikum vom 10. September bis zum 19. November 2006 offen.


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