Internationale Beobachtung der Erde stärken

Bern, 02.11.2010 - Vom 3. bis 5. November 2010 finden in Peking (China) die siebte Plenarsitzung der Group on Earth Observations (GEO) und der Ministergipfel statt. Die GEO koordiniert die internationale Zusammenarbeit zur Beobachtung der Erde und unterhält das weltweite Beobachtungsnetz Global Earth Observation System of Systems (GEOSS). Die Schweizer Delegation wird geleitet von Gérard Poffet, Vizedirektor des Bundesamts für Umwelt BAFU.

Vom 3. bis 5. November 2010 finden in Peking (China) die siebte Plenarsitzung der Group on Earth Observations (GEO) und der Ministergipfel statt. 2003 wurde die GEO auf Initiative der G8 gegründet, um die internationale Zusammenarbeit zur Beobachtung der Erde zu koordinieren. Zurzeit sind 81 Länder und 58 internationale Organisationen auf freiwilliger Basis daran beteiligt. Ein weltweites Beobachtungsnetz, das Global Earth Observation System of Systems (GEOSS, siehe Kasten), wird fortlaufend erstellt.

Ziel der Treffen in Peking ist, die Beschlüsse zur Fortsetzung der Umsetzung des GEOSS anzunehmen. Am Ministergipfel soll eine Erklärung, die GEO Beijing Declaration, verabschiedet werden, welche die strategischen Ziele bis 2015 für die Umsetzung von GEOSS festlegt und die Länder und internationalen Organisationen verpflichtet, das Beobachtungsnetz und die Qualität der Daten zu sichern.

Die Schweiz nimmt an den Treffen in Peking teil, um die Arbeiten der GEO und den Aufbau des GEOSS zu unterstützen. Der Bundesrat hat am 27. Oktober 2010 das Mandat genehmigt. Die Schweizer Delegation, die geleitet wird von Gérard Poffet, Vizedirektor des Bundesamts für Umwelt BAFU, umfasst Vertreterinnen und Vertreter des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten EDA und des Eidgenössischen Departements des Innern EDI sowie der Universität Genf.


KASTEN: Was ist GEOSS?

GEOSS (Global Earth Observation System of Systems) hat eine umfassende, koordinierte und nachhaltige Erdbeobachtung zum Ziel. Diese soll eine bessere Überwachung des Zustands der Erde, ein besseres Verständnis ihrer dynamischen Prozesse sowie genauere Vorhersagen des Zustands des Systems Erde ermöglichen. GEOSS soll dem Wohl von Mensch und Umwelt dienen. Dazu definiert das Programm die folgenden Ziele:

  • Verringerung von Verlusten bei Katastrophen
  • Erforschung der Umweltfaktoren, die die Gesundheit des Menschen beeinträchtigen können
  • Verbesserung des Umgangs mit der zur Verfügung stehenden Energie
  • Erforschung der Klimaentwicklung
  • Erforschung des Wasserkreislaufs und Verbesserung des Umgangs mit Wasser
  • Verbesserung der Wetterbeobachtung und -vorhersage
  • Erforschung und Schutz von Ökosystemen auf dem Land, an Küsten und in Meeren
  • Beobachtung und Schutz der biologischen Artenvielfalt

GEOSS will gemeinsame Benutzeranforderungen definieren, Erdbeobachtungsdaten gewinnen und aufarbeiten, Daten austauschen und Qualitätskontrollen einführen. Beispielsweise sollen offene Standards festgelegt und eingehalten werden, wodurch sich die Verarbeitung, Archivierung und der Austausch von Satellitenfotos vereinfacht.

Mit GEOSS wird kein neues System aufgebaut, sondern ein "System der Systeme" geschaffen, das aus vorhandenen und zukünftigen Erdbeobachtungssystemen, in-situ Daten und Daten der Fernerkundung besteht. Die in GEOSS eingebrachten Systeme verbleiben dabei in der nationalen bzw. internationalen Verantwortung. Teilnehmende Staaten und Organisationen bringen Systeme und Komponenten in das Gesamtsystem GEOSS ein und stellen sicher, dass diese Beobachtungen und Produkte zeitgerecht verfügbar und verständlich sind.


Adresse für Rückfragen

Gérard Poffet, Vizedirektor des Bundesamts für Umwelt BAFU, Tel. +41 (0)79 687 11 66
José Romero, Abteilung Internationales, BAFU, Tel. +41 (0)79 251 90 69
(Zeitverschiebung zur Schweiz +7 Stunden)



Herausgeber

Eidgenössisches Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation
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