Gemeinsam gegen Grippe: Solidarität mit Risikopersonen

Bern, 19.10.2010 - Im Zentrum der diesjährigen Grippepräventionskampagne steht die Solidarität mit Risikopersonen, wie beispielsweise über 65-Jährige, schwangere Frauen oder chronischkranke Menschen. Damit will das BAG daran erinnern, dass die Grippe für verschiedene Personen ein ernsthaftes Gesundheitsproblem darstellt. Sie kann zu schweren Erkrankungen und Todesfällen führen. Ein Grippe-Impf-Check hilft aufzuzeigen, ob man selbst zu einer Risiko¬gruppe gehört oder regelmässigen Kon¬takt mit Personen solcher Gruppen hat.

Influenzaviren verursachen weltweit jeden Winter teils schwere Grippeepidemien. In der Schweiz führt die Grippe jährlich zu 100 000 bis 300 000 Arztbesuchen, 1000 bis 5000 Hospitalisierungen und 400 bis 1000 Todesfällen. Sie stellt damit ein ernsthaftes Gesundheitsproblem dar und verursacht hohe soziale und wirtschaftliche Kosten. Manche Bevölkerungsgruppen weisen ein erhöhtes Komplikationsrisiko bei einer Grippeinfektion auf, das zu schweren Erkrankungen bis hin zum Tod führen kann. Dies betrifft vorwiegend Menschen über 65 Jahre, Menschen mit einer Herz-, Lungen- oder Stoffwechselerkrankung und Bewohnerinnen und Bewohner von Alters- und Pflegeheimen. Für sie ist die Prävention durch die Grippeimpfung daher besonders wichtig. Neu gilt die Impfempfehlung auch für schwangere Frauen ab dem 2. Trimester, also dem vierten Schwangerschaftsmonat. Der Nutzen für Mutter und Kind und die Sicherheit der Impfung während der Schwangerschaft sind mittlerweile wissenschaftlich ausreichend erwiesen.

Das BAG empfiehlt die Grippeimpfung aber nicht nur den Risikopersonen selbst, sondern auch dem Gesundheitspersonal und all jenen, die regelmässig Kontakt mit Risikopersonen haben. Dazu gehören neben den bereits genannten Personen auch  Menschen, die aus medi­zinischen Gründen nicht geimpft werden können wie beispielsweise Neugeborene unter sechs Monaten.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO gibt jeweils im Februar ihre Empfehlungen für die Zusammensetzung des Impfstoffs heraus. Die diesjährigen Impfstoffe schützen sowohl gegen das letztjährige Pandemievirus A/H1N1/2009 als auch gegen die saisonalen Grippeviren A/H3N2 und Influenza B. Die diesjährige Impfstoffe enthalten keine Adjuvantien; mit Ausnahme eines Impfstoffes mit Zulassung für die Altersgruppe ab 65 Jahren.

Das BAG hat eine Sensibilisierungskampagne für die Grippeimpfung mit Plakaten, Broschüren, Inseraten und einer Webseite lanciert. www.gemeinsamgegengrippe.ch bietet neben umfassenden thematischen Informationen auch einen Grippe-Impf-Check an, dank dem sich schnell und einfach feststellen lässt, ob man sich impfen lassen sollte. Weiter unterstützt das BAG den nationalen Grippeimpftag des Kollegiums für Hausarztmedizin KHM, der am Freitag, 5. November, stattfindet. An diesem Tag können sich alle Interessierten bei den teilnehmenden Ärztinnen und Ärzten ohne Voranmeldung vergünstigt impfen lassen. Der Schweizer Berufsverband der Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner beteiligt sich an der Kampagne, um das Pflegepersonal zu motivieren sich impfen zu lassen.


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