Von Delémont nach Hollywood: Une Petite Chambre für den Oscar?

Bern, 17.09.2010 - «La petite chambre» von Stéphanie Chuat und Véronique Reymond wird die Schweiz an der Oscarverleihung 2011 vertreten. Zum Abschluss der Schweizer Filmwoche von Delémont und auf Empfehlung einer speziell eingesetzten Expertengruppe hat das Bundesamt für Kultur (BAK) diesen Spielfilm bei der «Academy of Motion Picture Arts and Sciences» in der Kategorie «Bester ausländischer Film» angemeldet. Die Wahl des Films «La petite chambre» ist mit einer Unterstützung von insgesamt CHF 60'000 verbunden, die das BAK (CHF 50'000) und die Stadt Delémont (CHF 10'000) für eine aktive Promotion des Films an der Endauswahl in Los Angeles bereitstellen.

Der Film «La petite chambre» von Stéphanie Chuat und Véronique Reymond wurde bei seiner Präsentation an der Schweizer Filmwoche Delémont-Hollywood und vorher bereits am Filmfestival von Locarno begeistert aufgenommen. Das originelle Drehbuch, die pointierten Dialoge, die spannende Dramaturgie und die hervorragende schauspielerische Leistung von Michel Bouquet und Florence Loiret Caille haben die Jury überzeugt, diesen Film in den Wettlauf um einen Oscar zu schicken.

«La petite chambre» erzählt die Geschichte einer Herzensangelegenheit. Es geht um das Herz von Edmond, das zwar nicht mehr sehr kräftig, dafür aber sehr beharrlich für die Unabhängigkeit schlägt. So denkt er nicht im Entferntesten daran, ins Altersheim zu gehen oder etwa die Hilfe der Hauspflegerin Rose anzunehmen. Opa macht auf Widerstand? Da bietet ihm die junge Frau die Stirn. Denn sie weiss, wie sehr ein Herz rebellieren kann, wenn es lernen muss, das Unannehmbare anzunehmen. Davon hat sich seines noch nicht erholt.

«La petite chambre» ist der erste Kinospielfilm des Duos Stéphanie Chuat und Véronique Reymond. Die beiden jungen, ursprünglich als Schauspielerinnen ausgebildeten Regisseurinnen arbeiten schon seit vielen Jahren für Theater und Film und haben zahlreiche gemeinsame Produktionen realisiert.

Die nominierten Filme der verschiedenen Kategorien werden am 25. Januar 2011 verkündet. Die Oscar-Preisverleihung 2011 findet am 27. Februar im Kodak Theatre in Hollywood – Los Angeles statt.

Pierre Kohler, der Stadtpräsident von Delémont, sagte zum Abschluss des Festivals, Delémont-Hollywood habe seinen Rhythmus gefunden und Delémont hoffe, demnächst die Baubewilligung für den Schriftzug seines Namens oberhalb der Stadt zu erhalten, um dieser nationalen Veranstaltung im Jura Dauer zu verleihen. Elisabeth Baume-Schneider, die jurassische Bildungs- und Kulturministerin, zeigte sich ihrerseits überzeugt, dass das Filmschaffen seine Stärke und seine vielfältige Ausdruckskraft bewahren könne, unabhängig von den technologischen Fortschritten und seiner langen Geschichte. So wecke ein Film Gedanken und Emotionen mit vielschichtigem und kreativem Potential in uns und schaffe eine Verbindung zu einer Welt der Poesie. Auch Nicolas Bideau, Leiter der Sektion Film des Bundesamtes für Kultur, betonte, dass die Zusammenarbeit sehr erfreulich sei, da sie einen Ort des Austauschs zwischen dem Publikum und den Filmschaffenden ermögliche. Es sei sehr wichtig für die Filmschaffenden, ein offenes Ohr für das Publikum und seine Emotionen zu haben. Und in dieser Hinsicht liegt seines Erachtens die Stärke des Films «Petite chambre»: die Fähigkeit, das Publikum tiefgreifend zu bewegen. «Ohne Emotionen kein Kino», so die Feststellung von Nicolas Bideau.

 


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