Plattform Zukunft ärztliche Bildung gestartet

Bern, 15.09.2010 - Wie soll die ärztliche Bildung weiterentwickelt und ihre Qualität gesichert werden? Sechzehn Organisationen der ärztlichen Bildung haben sich am 14. September 2010 auf Einladung des Bundesamts für Gesundheit (BAG) getroffen, um gemeinsam die Plattform „Zukunft ärztliche Bildung“ zu lancieren. Erster Themenschwerpunkt ist die Finanzierung der ärztlichen Weiterbildung.

Bereits seit einiger Zeit bestehen bei der ärztlichen Bildung verschiedene Probleme (z.B. Abstimmung zwischen Aus- und Weiterbildung, Finanzierung der ärztlichen Weiterbildung), die wegen der aufge­teilten Zuständigkeiten auf verschiedene Organisationen nur gemeinsam angegangen werden können. Der Dialog zur Nationalen Gesundheitspolitik (NGP), in dem sich die kantonalen Gesundheitsdirektoren und die Bundesbehörden regelmässig austauschen, hat deshalb das BAG mit dem Aufbau und Betrieb einer Plattform „Zukunft ärztliche Bildung" beauftragt. In deren Rahmen soll zusammen mit den Partnerorganisationen u.a. die Umsetzung des Medizinalberufegesetzes (MedBG) diskutiert und konkrete Lösungsvorschläge in den verschiedenen Problemfeldern erarbeitet werden.

Die Frage der Finanzierung der ärztlichen Weiterbildung wird zuerst angegangen. Befürchtet wird von einigen Akteuren ein Abbau von Assistenzarztstellen als Folge der Einführung von Fallpauschalen (DRG) im Jahr 2012. Einigkeit besteht in der Plattform darüber, dass die Einführung von DRG bei den Spitälern zu einem Druck zur Effizienz der Leistungserbringung führen wird. Ob dadurch und durch die veränderten Rahmenbedingungen - insbesondere die neue Spitalfinanzierung - Weiterbildungsstellen tatsächlich gefährdet sind, bleibt abzuklären.

Ein erstes konkretes Resultat hat die Plattform bereits gebracht: Sollte sich während der Einführungsphase der DRG bis 2016 tatsächlich ein deutlicher Abbau von Assistenzarztstellen oder Weiterbildungsleistungen abzeichnen, welcher durch das neue Finanzierungssystem bedingt ist, werden die GDK und die kantonalen Behörden Gegenmassnahmen ergreifen.

In den kommenden Monaten werden nach dem Willen der Plattform weitere Themen der ärztlichen Bildung aufgenommen und bearbeitet werden.

Siebzehn Behörden und Organisationen sind in der Plattform vertreten:

  • Bundesamt für Gesundheit (BAG)
  • Schweizerische Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektoren (GDK)
  • Medizinalberufekommission (MEBEKO)
  • Staatssekretariat für Bildung und Forschung (SBF)
  • Schweizerischer Wissenschafts- und Technologierat (SWTR)
  • Bundesamt für Berufsbildung und Technologie (BBT)
  • Schweizerische Universitätskonferenz (SUK)
  • Rektorenkonferenz der Schweizer Universitäten (CRUS)
  • Schweizerische Medizinische Interfakultätskommission (SMIFK)
  • Verbindung der Schweizer Ärztinnen und Ärzte (FMH), vertreten durch das Schweizerisches Institut für ärztliche Weiter- und Fortbildung (SIWF)
  • Verband Schweizerischer Assistenz- und Oberärztinnen und -ärzte (VSAO)
  • Schweizerische Akademie der medizinischen Wissenschaften (SAMW)
  • Die Spitäler der Schweiz (H+)
  • Nationale Dach-Organisation der Arbeitswelt Gesundheit (OdaSanté)
  • Die Schweizer Krankenversicherer (santésuisse)
  • Verein der leitenden Spitalärzte der Schweiz (VLSS)
  • Verband Schweizer Medizinstudierender (SwiMSA)


Adresse für Rückfragen

BAG, Stefan Spycher, Vizedirektor und Leiter Direktionsbereich Gesundheitspolitik, Telefon 031 322 95 05 oder media@bag.admin.ch


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Bundesamt für Gesundheit
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