Mehr Verkehr und mehr Stau auf den Nationalstrassen

Bern, 10.09.2010 - Auf den Nationalstrassen hatte es 2009 über 4 Prozent mehr Verkehr als 2008. Fast 40 Prozent des gesamten Strassenverkehrs der Schweiz wurde auf den Nationalstrassen abgewickelt - auf einem Netz, welches nur 2,5 Prozent des gesamten Strassennetzes ausmacht. Gewachsen ist letztes Jahr auch die Zahl der Staustunden, und zwar um 18 Prozent. Dies alles geht aus dem neuen Verkehrsflussbericht des Bundesamts für Strassen (ASTRA) hervor.

Insgesamt hat die Jahresfahrleistung auf den Schweizerischen Nationalstrassen im Jahr 2009 gegenüber dem Vorjahr um 4,5 Prozent zugenommen. Bei dieser Zunahme ist die Inbetriebnahme der Westumfahrung Zürich sowie der A4 durch das Knonauer Amt berücksichtigt. Durch diese beiden neuen Abschnitte ist das Nationalstrassennetz um rund 26 auf 1789 Kilometer gewachsen. Ohne Berücksichtigung dieser Netzverlängerung hat die Fahrleistung zwischen den Jahren 2008 und 2009 um rund 3,1 Prozent zugenommen. Dieser Wert entspricht etwa der Wachstumsrate der vergangenen zehn Jahre. Der Verkehr auf den Nationalstrassen wächst weiterhin deutlich stärker als der Verkehr auf dem übrigen Strassennetz.

Im Jahre 2009 wurden knapp 40 Prozent des gesamten Motorfahrzeugverkehrs in der Schweiz auf den Nationalstrassen abgewickelt. Noch dominanter sind die Nationalstrassen beim schweren Güterverkehr. In diesem Segment wurden im Jahre 2009 gar 65 Prozent der gesamten Fahrleistungen auf den Nationalstrassen abgewickelt. Diese Zahlen verdeutlichen die Bedeutung des Nationalstrassennetzes für die Schweiz, obwohl es nur 2,5 Prozent des gesamten Strassennetzes ausmacht.

Zunahme der Anzahl Staustunden

Markant zugenommen hat im letzten Jahr die Anzahl Staustunden. 2009 wurden insgesamt 11'829 Staustunden gezählt, was einer Zunahme um 18 Prozent gegenüber 2008 entspricht. Klar Hauptursache für Staus bleibt mit total 8029 Stunden die Verkehrsüberlastung. 2008 hatte sich der Verkehr wegen Überlastung 7509 Stunden lang gestaut. Einen bedeutend geringeren Einfluss auf die Staus hatten Unfälle und Baustellen. Wegen Unfällen staute sich der Verkehr auf den Autobahnen letztes Jahr 1817 Stunden lang, wegen Baustellen 1881 Stunden. Diese Zunahme der Baustellen-Staus ist in erster Linie darauf zurückzuführen, dass letztes Jahr vor allem auf stark befahrenen Agglomerationsautobahnen gebaut werden musste, etwa auf der A1 zwischen Morges und Ecublens, der Stadttangente Bern sowie der Nordumfahrung Zürich. Allein aus den oben erwähnten Baustellen auf der A1 resultiert eine Zunahme von mehr als 800 Staustunden. Auf der A2 hingegen gab es letztes Jahr keine Grossbaustellen.

Rund 150 Staustunden hatten andere Ursachen. Im letzten Jahr verursachten zum Beispiel Unwetter während 90 Stunden Stau auf dem Nationalstrassennetz.
 
Grossraum Zürich bleibt Stauschwerpunkt

Der Grossraum Zürich ist nach wie vor der Stauschwerpunkt der Schweiz (Die Anzahl der Staustunden auf der Nordumfahrung Zürich – Winterthur (3512 Std.) hat sich seit dem Jahr 2003 ziemlich genau verdoppelt. Damit machen die Staustunden auf diesem Abschnitt fast einen Drittel der Staustunden auf dem gesamten Schweizerischen Nationalstrassennetz aus. An 319 Tagen staute sich im Jahr 2009 in Zürich der Verkehr.

Die Eröffnung des Westrings Zürich auf der A3 hat keine Entlastung gebracht. Im Gegenteil: Der ungehinderte Zufluss des Verkehrs aus dem Südwesten der Stadt Zürich und der Zentralschweiz ist eine der Ursachen für die tägliche Überlastung beim Limmattaler Kreuz und dem Gubristtunnel. Erst der Sechsspur-Ausbau der Nordumfahrung und der Bau der dritten Röhre des Gubristtunnels werden diese Situation entspannen – dies frühestens 2018.

Auch in anderen grossen Agglomerationen der Schweiz sind regelmässige Pendlerstaus infolge Verkehrsüberlastung zu beobachten. Dies betrifft in der Deutschschweiz die Städte Basel und Bern und in der Romandie Lausanne und Genf. Die Staus in diesen Städten sind aber bei weitem nicht so häufig und umfangreich wie in Zürich. Projekte im Raum Morges (Umfahrung) und bei Crissier sowie zwischen Le Vengeron und Coppet werden die Situation in der Westschweiz entschärfen.

Im Vergleich zu den städtischen Agglomerationen weist die Gotthardautobahn A2 zwischen Erstfeld und Biasca ein vergleichsweise geringes Verkehrsaufkommen auf. Trotzdem verursacht dieser Abschnitt rund 13 Prozent der gesamten Staustunden auf den Nationalstrassen. Diese entstehen vor allem an Wochenenden im Sommerhalbjahr zwischen Ostern und den Herbstferien.

Zu den langjährigen Stauschwerpunkten gehören nebst Gotthard und Nordumfahrung Zürich der Grossraum Baregg, die Strecke Bern-Kriegstetten, die Umfahrung Lausanne sowie die Umfahrung Genf. Auf diesen Abschnitten hat die Zahl der Staustunden um rund 30 Prozent zugenommen.

 


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