Bundesrat ehrt Oberst Mario Martinoni
Bern, 01.09.2010 - Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom Mittwoch beschlossen, die Motion von Ständerat Filippo Lombardi (CVP/TI) entgegenzunehmen und dadurch die Leistung des Tessiner Obersten Mario Martinoni im Zweiten Weltkrieg anzuerkennen. Martinoni hatte in Como Kontakt mit den Amerikanern aufgenommen und ein vorzeitiges Ende der Kampfhandlungen erreicht. In Chiasso ist ihm ein Denkmal errichtet worden.
Auf Weisung des Bundesrates war der Kommandant des Gebirgsinfanterieregiments 32, Mario Martinoni, am 28. April 1945 von Chiasso nach Como gefahren. In Como erreichte der Oberst in Gesprächen mit den in die Stadt vorgestossenen Amerikanern eine vorzeitige Beendigung der Kampfhandlungen.
Es steht fest, dass Martinoni die Kapitulation der an der Grenze stehenden deutschen Truppen gegenüber den Amerikanern erleichterte und so den Internierungsdruck auf die Schweiz in seinem Sektor reduzierte. Neutralitätspolitische Bedenken hatten angesichts des unmittelbar absehbaren Endes des Krieges in Europa hinter Erwägungen der Humanität zurückzutreten, galt es doch, Menschenleben zu erhalten und Zerstörungen zu verhindern.
Infolge von militärischen Umdispositionen und einer gleichzeitig einsetzenden Krankheit Martinonis war der Eindruck entstanden, der Oberst habe nicht nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt. Der Bundesrat ist deshalb der Bevölkerung von Chiasso dankbar, dass sie aus Anlass der 65. Wiederkehr der Ereignisse dieser würdig gedacht und Mario Martinoni ein Denkmal gesetzt hat. Der Bundesrat weiss sich in seiner Antwort auf die Motion Lombardi mit dem Kanton Tessin und mit der Gemeinde Chiasso einig in der Dankbarkeit gegenüber einem Mann, welcher der Schweiz als Bürger und Soldat treu gedient hat.
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