Umfassende Informationen sollen Schimmelvorkommen in Schweizer Wohnräumen senken

Bern, 31.08.2010 - Schimmel in Wohnräumen kann beträchtliche Auswirkungen auf die Gesundheit der Bewohner haben und dem Gebäude schaden. Aus diesem Grund veröffentlichen das Bundesamt für Gesundheit (BAG), der Schweizerische Mieterinnen- und Mieterverband (MV), der Hauseigentümerverband Schweiz (HEV) und der Verband der Schweizerischen Immobilienwirtschaft (SVIT) gemeinsam eine Broschüre zu Feuchtigkeit und Schimmel sowie einen Leitfaden für Fachleute. Merkblätter der Suva und des Schweizerischen Maler- und Gipserunternehmer-Verbands (SMGV), die als Grundlage für fachgerechte Sanierungen dienen, ergänzen diese Informationen.

Kleine bis grosse Feuchtigkeitsprobleme treten in der Schweiz in jedem vierten bis fünften Haushalt auf und können die Gesundheit beeinträchtigen. Die Verunsicherung bei den Betroffenen ist oft gross. Als Antwort darauf ist die BAG-Broschüre «Schimmel in Wohnräumen» in gemeinsamer Trägerschaft mit MV, HEV und SVIT entstanden. Auf einfache Weise können betroffene Personen wie Bewohner, Mieter und Vermieter damit ihr Schimmelproblem selbst einschätzen. Darüber hinaus wird erläutert wie man bei Schimmelbewuchs am besten vorgeht und an welche Fachpersonen man sich wenden kann. Interessierte finden auch Erklärungen zu den möglichen gesundheitlichen Beeinträchtigungen sowie Empfehlungen dazu wie sich Schimmelbewuchs verhindern lässt.
Die Broschüre ist in acht Sprachen verfügbar und wird in den nächsten Monaten von diversen Partnern an die Bevölkerung verschickt. Sie ergänzt den kürzlich erschienenen und auch international beachteten Leitfaden zu Feuchtigkeit und Schimmel («Achtung Schimmel») derselben Trägerschaft.

Ungesunde Feuchtigkeit
Dass zu feuchte Wohnräume die Gesundheit der Bewohner beeinträchtigen können, ist unumstritten. Dabei nehmen mit dem Ausmass der Verschimmlung die Gesundheitsrisiken zu. Am häufigsten treten in Wohnungen mit Schimmelbewuchs Reizungen von Atemwegen, Augen und der Haut auf. Atemwegsreizungen können sich mit der Zeit zu einer chronischen Bronchitis und Asthma ausweiten. Seltener entstehen Allergien. Leiden Personen unter bestimmten Vorerkrankungen wie unter schwerem, chronischem Asthma, Cystischer Fibrose oder einem geschwächten Immunsystem, stellen Schimmelpilze zusätzliche Risiken dar.

Vorsicht bei der Schimmelpilzsanierung
Aus gesundheitlicher Sicht nicht zu unterschätzen ist die Belastungssituation während Schimmelpilzsanierungen. So können Schimmelpilzbestandteile um das 1'000- bis 10'000-fache ansteigen. Daneben können Staub und chemische Substanzen die Gesundheit belasten. Häufig fehlt es sowohl bei den Auftraggebern von Schimmelpilzsanierungen als auch bei kleineren Maler- und Gipserunternehmen an Kenntnissen darüber wie fachgerecht und verantwortungsbewusst saniert wird. Die nötigen Informationen liefern nun die Merkblätter von Suva und SMGV. Sie stellen die Grundlage für fachgerechte Sanierungen dar mit dem Ziel eine Gefährdung von Bewohnern und Sanierern auszuschliessen. Dabei wird die Ursache für die zu hohe Feuchtigkeit abgeklärt und behoben. Die erforderlichen Schutzmassnahmen richten sich nach den bei den Sanierungsarbeiten zu erwartenden Belastungen. Überstreichen verschimmelter Wände mit Antischimmelfarbe wird nicht als fachgerechte Sanierung angesehen, da die übermässige Feuchtigkeit bestehen bleibt und die Schimmelbestandteile nicht entfernt werden.

Informationsmittel zu Feuchtigkeit und Schimmel:

  • Schimmel in Wohnräumen. Informationen für Bewohner, Mieter und Vermieter (Deutsch, Französisch, Italienisch, Portugiesisch, Spanisch, Englisch [nur elektronisch], Albanisch [nur elektronisch], Serbisch [nur elektronisch].

  • Vorsicht Schimmel. Eine Wegleitung zu Feuchtigkeitsproblemen und Schimmel in Wohnräumen (Deutsch, Französisch, Italienisch).
    Bestellung beider Broschüren unter www.bundespublikationen.admin.ch;
    Download unter www.wohngifte.admin.ch > gesund wohnen > Feuchtigkeitsprobleme und Schimmel

  • Schimmelpilzsanierungen in Innenräumen. Sind Ihre Mitarbeitenden wirksam geschützt? Suva 2009. Bestellung und Download: www.suva.ch/waswo/44081

  • Schimmelpilz-Sanierungen: So geht man vor; SMGV 2009. Bestellung: www.malergipser.com > Fachverlag > Shop


Adresse für Rückfragen

BAG: Claudia Vassella, Autorin der Broschüren, Fachstelle Wohngifte,
Telefon 031 322 95 05 oder media@bag.admin.ch
HEV: Thomas Ammann, Telefon 044 254 90 20
MV Deutschschweiz: Regula Mühlebach, Geschäftsleiterin, Telefon 043 243 40 42
SVIT: Tayfun Celiker, Direktor, Telefon 079 405 74 13 oder tayfun.celiker@svit.ch
SMGV: Peter Seehafer, Bereich Malergewerbe, Telefon 043 233 49 60 oder technik@malergipser.com
Suva: Edgar Käslin, Bereich Chemie, Telefon 041 419 59 13 oder chemie@suva.ch


Herausgeber

Bundesamt für Gesundheit
http://www.bag.admin.ch

https://www.admin.ch/content/gov/de/start/dokumentation/medienmitteilungen.msg-id-34839.html