Projekt für einen neuen Nationalpark ist einen wichtigen Schritt weiter

Bern, 27.08.2010 - Das BAFU hat in seiner Evaluation die drei im Januar 2010 eingereichten Parkprojekte positiv beurteilt. Mit dem Projekt Parc Adula der Kantone Graubünden und Tessin kann damit in der Schweiz ein zweiter Nationalpark errichtet werden.

Das BAFU hat in diesem Jahr drei Gesuche für Pärke von nationaler Bedeutung gut geheissen. Dabei handelt es sich um die beiden Gesuche um globale Finanzhilfen für die Errichtung des Nationalparks Parc Adula der Kantone Graubünden und Tessin sowie des Regionalen Naturparks Urschweiz der Kantone Uri und Nidwalden. Für den Regionalen Naturpark Biosfera Val Müstair hatte der Kanton Graubünden einen Antrag um Verleihung des Parklabels gestellt.

Erster Nationalpark-Kandidat

Der Parc Adula ist der erste Kandidat für einen weiteren Nationalpark in der Schweiz. Das BAFU gewährt den Kantonen Graubünden und Tessin für die Errichtung des Nationalparks rund um das Rheinwaldhorn bzw. den Adula Finanzhilfen in der Höhe von voraussichtlich Fr. 686'000.- für die Jahre 2010-2011. Das Gebiet des geplanten Nationalparks umfasst rund 1000 Quadratkilometer (siehe Karte) rund um die bekannte Greina-Hochebene. Damit könnte der Parc Adula der erste Nationalpark nach neuer Gesetzgebung werden, die vollständig auf dem Ansatz der Freiwilligkeit und der partizipativen Entstehung in den Regionen beruht. Der bereits seit 1914 bestehende Schweizerische Nationalpark basiert auf den ihm eigenen gesetzlichen Vorgaben von 1980 (Nationalparkgesetz).

Der Naturpark Urschweiz erhält Finanzhilfen für die Errichtung als Regionaler Naturpark in der Höhe von Fr. 289'000.-  für die Jahre 2010-2011. Dem Regionalen Naturpark Biosfera Val Müstair hat das BAFU das Parklabel für die Dauer von 10 Jahren ab 1. Januar 2011 zugesprochen.

In der Schweiz gibt es somit nun vier Pärke von nationaler Bedeutung, 15 Pärke in Errichtung und der Schweizerische Nationalpark. Die Gesamtfläche beträgt nun etwa 7300 Quadratkilometer, was ca. 18% der Schweizer Landesfläche oder etwas mehr als der Fläche des Kantons Graubünden entspricht.

Der Bund fördert die Errichtung, den Betrieb und die Qualitätssicherung von Pärken (siehe Faktenblatt). Ab 2012 stehen dafür pro Jahr 10 Mio. Fr. zur Verfügung. Nächster Eingabetermin ist anfangs 2011. Danach wird das BAFU neue Gesuche für Parkprojekte nicht mehr jedes Jahr entgegennehmen, sondern im Rhythmus der vierjährigen Legislaturperioden. Als Ausnahme werden im Jahr 2013 ebenfalls Gesuche um globale Finanzhilfen für die Errichtung neuer Pärke entgegengenommen. Gesuche um Verleihung des Parklabels können weiterhin jährlich gestellt werden.

Schweizer Pärke bekannter machen

Das BAFU hat den gesetzlichen Auftrag, die Schweizer Pärke von nationaler Bedeutung bekannt zu machen. In Zusammenarbeit mit Partnern plant das BAFU deshalb zurzeit verschiedene Aktivitäten, um Schweizer Pärke als touristische Destinationen und als Regionen mit einzigartigen Werten, Leistungen und Angeboten unter der Dachmarke Schweizer Pärke bekannt zu machen.


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Willy Geiger, Vizedirektor BAFU, Tel. 031 322 24 96



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