Europäische Impfwoche: Elimination der Masern als Priorität

Bern, 23.04.2010 - «Eine Welt ohne Masern ist möglich. Tragen Sie dazu bei.» So lautet der Slogan der Schweiz zur Europäischen Impfwoche 2010, die vom 24. April bis zum 1. Mai stattfindet. Von besonderer Bedeutung sind dabei die Masern, da die Weltgesundheitsorganisation (WHO) diese Krankheit in Europa bis Ende 2010 eliminieren will. Deshalb empfiehlt sie den Ländern, die an der Impfwoche teilnehmen, Aktivitäten zu diesem Thema zu organisieren. Die Schweiz ist besonders betroffen, weil hier vom November 2006 bis Februar 2009 eine aussergewöhnliche Masernepidemie grassierte.

Im Rahmen dieser Europäischen Impfwoche will das Bundesamt für Gesundheit (BAG) alle Eltern dazu motivieren, ihre Kinder ab 12 Monaten gegen Masern impfen zu lassen, wie dies der Impfplan vorsieht. Zur Sensibilisierung wurden verschiedene Kanäle gewählt: vom Internet bis zu Frauen- und Elternzeitschriften, die Artikel zu diesem Thema veröffentlichen. Hinzu kommen eine Broschüre mit den wichtigsten Informationen zu Masern und zur Eliminierung der Krankheit, ein Malwettbewerb für Kinder bis zu 12 Jahren sowie Informationen auf der Website www.sichimpfen.ch.

Mehrere Kantone habe ihre Unterstützung für die Europäische Impfwoche angekündigt, ebenso verschiedene Berufsorganisationen aus dem Gesundheitsbereich (Kollegium für Hausarztmedizin, Schweizerische Gesellschaft für Pädiatrie, Schweizerischer Verband Medizinischer PraxisAssistentinnen, Schweizer Berufsverband der Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner, pharmaSuisse).

Dank der Impfung sind Masern seltener geworden. Dadurch sind aber auch die möglichen schweren Komplikationen der Masern in der Bevölkerung weniger bekannt. Masern werden deshalb häufig zu Unrecht als eine Krankheit angesehen, die für Kinder harmlos oder ihrer Entwicklung sogar förderlich ist. Deshalb warten gewisse Eltern mit einer Impfung zu, bis ihre Kinder das Jugendalter erreichen. Dieses Verhalten gehört zu den Hauptgründen dafür, dass in der Schweiz nach wie vor regelmässig Masernepidemien auftreten.

Die Weltgesundheitsorganisation setzte sich 1998 das Ziel, Masern in Europa bis Ende 2010 zu eliminieren. Auf dem amerikanischen Kontinent wurde dieses Ziel bereits 2002 erreicht.

Damit die Masern in der Schweiz eliminiert werden können, müssen 95% der unter 2-jährigen Kinder zwei Dosen der Impfung gegen Masern erhalten haben. Derzeit beträgt die Durchimpfungsrate bei den Kindern unter 2 Jahren in der Schweiz 87% für die 1. Dosis und 71% für die 2. Dosis. Bei der Masernimpfung geht es auch um Solidarität, da sie Personen schützt, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können, etwa Säuglinge und schwangere Frauen.


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