Jede Masche zählt – Qualitätsstandards für Schutznetze gegen Insekten

Wädenswil, 06.04.2010 - Schutznetze bewahren landwirtschaftliche Kulturen vor gefrässigen Insekten, aber auch Menschen in Malaria-Gebieten vor krankheitsübertragenden Mücken. Die Wirkung dieser Netze kann durch eine Imprägnierung mit Insektiziden gesteigert werden, ohne dass Rückstände auf Nahrungsmittel gelangen oder Menschen damit in Kontakt kommen. Pflanzenschutzchemie-Experten der Forschungsanstalt Agroscope Changins-Wädenswil ACW arbeiten mit internationalen Organisationen und Firmen an der Entwicklung von Qualitätsstandards für solche Netze – etwa Waschfestigkeit, Insektizidgehalt und Maschengrösse.

Eine gemütliche, dunkle Sommernacht, man schläft gerade langsam ein, und dann: Das Sirren einer Mücke, die ihre Blutmahlzeit abholen möchte. Sofort geht das Licht an und die Jagd los! Was bei uns aber nur lästig ist, ist in vielen Ländern lebensgefährlich, da Mücken Krankheiten wie Malaria übertragen können. Insektizidbehandelte Netze sind eine wirkungsvolle und kosteneffektive Abhilfe gegen Mücken - sie blockieren den Anflug, die Plagegeister müssen zu Fuss weiter. Während die Mücken krabbelnd eine Lücke im Netz suchen, nehmen sie genug Insektizid auf, dass sie ausser Gefecht gesetzt werden.

Wirksam dank Waschfestigkeit und optimaler Maschengrösse

Wiederholtes Waschen darf die Wirkung guter Netze während mehrerer Jahre nicht beeinträchtigen. Zudem sollen Menschen das Insektizid bei empfohlener Verwendung nicht aufnehmen können. Damit das so ist, muss das Insektizid auf dem Netz gebunden sein. Doch für eine gute Wirkung reicht das nicht: Die Maschengrösse etwa muss ebenfalls stimmen. Damit sichergestellt ist, dass die Netze wirksam sind und bleiben, arbeiten ACW-Experten an der Entwicklung von Qualitätsstandards - in Absprache mit dem Bundesamt für Landwirtschaft BLW und zusammen mit internationalen Organisationen wie etwa der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und dem Deutschsprachigen Arbeitskreis für Pflanzenschutzmittel-Formulierungen (DAPF). ACW hilft so indirekt mit, möglichst viele Menschen in Malaria-Gebieten mit geprüften Netzen zu versorgen. Auch zum Schutz landwirtschaftlicher Kulturen vor Schädlingen können die Netze gute Dienste leisten.


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